Für knapp 70 Prozent der Unternehmen, die einen Standort auf der Friedrich-Breuer-Straße haben, hat die Erreichbarkeit für PKW laut Umfrage eine hohe oder sehr hohe Bedeutung. Durch den Verkehrsversuch und das Durchfahrtverbot hat sich diese für 92 Prozent der dort ansässigen Unternehmen verschlechtert. Demgegenüber nimmt nur ein kleiner Teil Verbesserungen bei den anderen Verkehrsträgern wahr. „Wegen der Stadtbahn und dem nötigen Bus- und Lieferverkehr ist die Straße auch ohne Autos nicht verkehrsfrei“, sagt Prof. Dr. Stephan Wimmers, IHK-Geschäftsführer für Standortpolitik. „Angesichts der Bedeutung für viele Gewerbetreibenden sollte die Politik die Erreichbarkeit für den PKW-Verkehr wiederherstellen. Zugleich zeigt unsere Umfrage, dass eine Mehrheit der befragten Unternehmen eine Aufwertung des öffentlichen Raums und auch eine Geschwindigkeitsreduzierung begrüßen würde.“
Drei von vier der direkt an der Straße ansässigen Unternehmen nehmen laut IHK-Umfrage seit dem Verkehrsversuch eine geringere Kundenfrequenz wahr. Die Hälfte der befragten Unternehmen, die direkt an der Friedrich-Breuer-Straße ansässig sind, berichten, dass ihr Umsatz seit dem Beginn des Verkehrsversuchs zurückgegangen sei. Zwei Drittel der dort ansässigen Unternehmen sehen einen Zusammenhang zwischen wirtschaftlicher Entwicklung und Verkehrsversuch. Unter den Gewerbetreibenden, die im erweiterten Umfeld der Straße ansässig sind, ist dieser Anteil geringer.
„Unser Fazit zum Verkehrsversuch fällt eindeutig negativ aus“, sagt Werner Koch, 1. Vorsitzender der Gewerbe-Gemeinschaft Beuel. „Für viele Unternehmen sind die Auswirkungen geschäftsschädigend. Wir fordern deshalb, dass die Friedrich-Breuer-Straße wieder direkt für den PKW-Verkehr zugänglich wird und es wieder Parkmöglichkeiten vor den Geschäften gibt.“