Selbst wenn die Stadt Zufahrtmöglichkeiten künftig auf Autos mit grüner Plakette beschränken sollte, hält die IHK eine Umweltzone für ein untaugliches Mittel. " Wir haben in Bonn über 88 Prozent Pkw mit grüner Plakette. Es würden hauptsächlich Dieselfahrzeuge mittleren Alters betroffen sein, die entweder nachgerüstet oder im Wege der Flottenerneuerung sowieso ausgetauscht werden. Ungefilterte Dieselfahrzeuge produzieren im übrigen hauptsächlich Feinstaub, der aber auch ohne Umweltzone in Bonn nie eine kritische Masse erreicht hat", so Schmitz-Temming.
Die IHK rät deshalb zur Besonnenheit und empfiehlt, an dem im Vorjahr zwischen der Stadt Bonn, der Bezirksregierung Köln, dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) und den Interessenverbänden zunächst einvernehmlich ausgehandelten Zwei-Stufen-Plan festzuhalten. Dieser sieht ein Bündel von Maßnahmen vor, mit dem die Luftqualität in Bonn weiter verbessert werden kann. Dazu gehören u.a. verkehrslenkende und -verflüssigende Maßnahmen, die Förderung der Nutzung umweltfreundlicher Technologien, energetische Gebäudesanierung, stärkere Nutzung von Job-Ticket-Angeboten und nicht zuletzt der Appell an Wirtschaft und Bevölkerung zum vernünftigen Umgang mit dem Auto. Sollten die genannten Maßnahmen nicht ausreichen, soll nach den bisherigen Vereinbarungen aller Beteiligter in einem weiteren Schritt die Einführung einer Umweltzone geprüft werden. Alleine die Kosten für die Beschilderung schätzt die IHK auf 200.000 Euro, nicht eingerechnet der Verwaltungsaufwand für die Erteilung von Ausnahmegenehmigungen sowie Kontrollen.