In Bonn/Rhein-Sieg will die IHK Unternehmen dabei mit verschiedenen Aktivitäten und Projekten unterstützen. Hille: "Viele kleine und mittelständische Unternehmen in der Region Bonn/Rhein-Sieg engagieren sich heute bereits und teilweise seit Jahrzehnten am Standort, als Sponsor oder als Unterstützer von sozialen, caritativen oder sportlichen Initiativen." CSR bedeute die Verbindung dieses Engagements mit dem Kerngeschäft des Unternehmens. So könne das Leitbild des ehrbaren Kaufmanns mit neuen Leben gefüllt werden. Das dürfe aber nicht dazu führen, dass durch die enge Definition von CSR bereits bestehende gesellschaftliche Aktivitäten von Unternehmen - etwa im Sponsoring - ausgegrenzt würden.
Kritik übte Hille an den Bestrebungen der EU-Kommission, CSR verpflichtend für Unternehmen festzuschreiben: "Die Bundesregierung, der DIHK und andere wichtige Wirtschaftsorganisationen haben sich stets und mit guten Gründen für eine Freiwilligkeit von CSR-Maßnahmen in Unternehmen und gegen Berichtspflichten ausgesprochen". Eine Verpflichtung stehe konträr zu dem von der EU-Kommission angestrebten Bürokratieabbau. Die geplante Vorgabe, unternehmerisches CSR bei der Vergabe öffentlicher Aufträge zu berücksichtigen, tangiere ferner einen zentralen Wettbewerbsaspekt. Der Staat würde damit in die Mechanismen des Marktes noch stärker steuernd eingreifen.
Die IHK-Vollversammlung fordert daher in ihrer Resolution, Landes-, Bundes- und EU-Politiker auf, sich dafür einzusetzen, dass CSR in Deutschland nicht eine gelenkte, strategische oder interventionistische Zwangsverordnung wird, sondern der Grundsatz der Freiwilligkeit festgeschrieben wird. Die IHK erkennt zugleich sozial verantwortliches unternehmerisches Handeln als wichtigen Beitrag der Wirtschaft an. Die IHK Bonn/Rhein-Sieg befürwortet die Freiwilligkeit von CSR-Maßnahmen in ihren Unternehmen und wirkt in diesem Sinne auf die Unternehmen der Region ein.
Aktivitäten und Projekte der IHK Bonn/Rhein-Sieg
IHK-Pressesprecher und CSR-Ansprechpartner Michael Pieck ging auf die Aktivitäten der IHK ein: Die IHK Bonn/Rhein-Sieg informiert und schult ihre Unternehmen zum Thema CSR im Rahmen ihres Projektes "CSR Initiative Rheinland - Unternehmen und Organisationen gemeinsam engagiert". Sie hat sich bereits Ende 2011 mit ihren Projektpartnern BetterRelations GmbH und HelpDirect e. V. erfolgreich beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) für ein Projekt im Rahmen des ESF-Bundesprogramms "Gesellschaftliche Verantwortung im Mittelstand" beworben. Bundesweit wurden etwa 70 Projekte ausgewählt. Das Projekt richtet sich als Besonderheit nicht nur an Unternehmen (KMU), sondern gleichzeitig an gemeinnützige Organisationen (NGO). Unternehmen als auch Organisationen sollen für das Thema CSR gewonnen und fit gemacht werden. Monatliche Sprechstunden und Workshops sollen dazu beitragen, das Netzwerk in der Region noch fester zu knüpfen.
Seit mittlerweile Februar 2010 finden die CSR-Frühstücke statt; ein in Bonn erfundenes Format, das mittlerweile auch von anderen IHKs im Bundesgebiet übernommen wurde. Motto dieser kostenfreien Veranstaltung ist "Von Unternehmen für Unternehmen". Gastgeber ist jeweils ein Unternehmen aus der Region, das seine CSR-Strategie vorstellt. Daraus entstehen Möglichkeiten zum Netzwerken und neue Projekte. Am 20. September 2013 findet im Alten Rathaus Bonn der 3. Marktplatz Gute Geschäfte Bonn/Rhein-Sieg statt. Wie auf einem Börsenparkett schließen Unternehmen und Vereine / NGOs Kooperationen ab. Unternehmen bieten dabei Sachleistungen, Mitarbeitereinsatz oder Fachkenntnisse; Organisationen bieten Gegenleistung. Geld darf bei den Vereinbarungen nicht fließen. In Zukunft sollen Unternehmerinnen und Unternehmer als CSR Botschafter für die gute Sache und unternehmerisches Engagement in der Region werben.