"Die konjunkturelle Erholung hat sich im vergangenen Jahr auch auf dem Arbeitsmarkt in unserer Region bemerkbar gemacht", sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Swoboda. In der Bundesstadt Bonn wurde der zweithöchste Beschäftigungsstand nach 1999 erreicht und auch im Rhein-Sieg-Kreis war ein leichter Aufwärtstrend zu verzeichnen. "Die Beschäftigungsrückgänge im Rhein-Sieg-Kreis seit 2001 sind auf die - im Vergleich zu Bonn - größere Bedeutung des verarbeitenden Gewerbes und des Baugewerbes zurück zu führen", so Swoboda. Hier sei aber der Arbeitsplatzabbau in 2006 gestoppt worden.
Svp. Beschäftigte Bonn Rhein-Sieg Gesamt
1991 134199 113950 248149
1992 138835 115778 254613
1993 140020 116449 256469
1994 140125 116908 257033
1995 140793 118175 258968
1996 141805 118891 260696
1997 143212 118574 261786
1998 144416 119924 264340
1999 148130 123871 272001
2000 145722 126942 272664
2001 144520 128160 272680
2002 145558 127883 273441
2003 144273 125018 269291
2004 143119 124156 267275
2005 144812 121982 266794
2006 146315 122255 268570
Generell profitiere der IHK-Bezirk Bonn/Rhein-Sieg von der starken Stellung des Dienstleistungsgewerbes: "Die starken Beschäftigungsverluste in der Industrie und dem Baugewerbe konnten in den vergangenen Jahren durch Zuwächse im Dienstleistungsgewerbe aufgefangen werden", stellt der Hauptgeschäftsführer fest: "Das war nicht in allen Regionen Deutschlands und Nordrhein-Westfalens möglich. Wir stehen in Bonn/Rhein-Sieg deshalb noch immer sehr gut da, müssen aber unsere Hausaufgaben etwa in der besseren Verzahnung von Wirtschaft und Wissenschaft machen. Wir müssen uns auf unsere Stärken besinnen und etwa mit der ITK-Branche und dem Gesundheitssektor auf Wachstumsfelder setzen." Hier setze die gemeinsame Wachstumsinitiative der IHKs Bonn/Rhein-Sieg und Köln an: "Mit unserer "Initiative Wachstum" wollen wir Wachstum und mehr Wertschöpfung erreichen, neue Visionen und Projekte entwickeln. Sie will die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit verbessern, im Wirtschaftswachstum zu anderen Metropolregionen aufschließen, Arbeitsplätze und Beschäftigungsmöglichkeiten schaffen und neue Ansiedlungen und Investitionen gewinnen. Diese Initiative der IHKs soll durch das privatwirtschaftliche Engagement der Unternehmen getragen werden."
Dienstleistungssektor macht Verluste in der Industrie und im Bau wett
Seit 1999 gingen im verarbeitenden Gewerbe in Bonn/Rhein-Sieg über 11.000 Arbeitsplätze verloren, im Baugewerbe waren es fast 4.000. Dagegen wurden bei den unternehmensnahen Dienstleistungen fast 10.000 und bei den sonstigen öffentlichen und privaten Dienstleistungen fast 8.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte mehr gezählt. Swoboda: "Wir müssen aber auch einen starken Rückgang bei den Beschäftigten in der öffentlichen Verwaltung verzeichnen, wo sich die finanziell bedenkliche Situation der öffentlichen Haushalte, aber auch die Auswirkungen des Bonn-Berlin-Gesetzes ausgewirkt haben."