Die Unterzeichner setzen sich in ihrem Aufruf kritisch mit der derartigen Lage auseinander: "Vieles wurde auf den Weg gebracht, der Strukturwandel war bisher erfolgreich, Telekom-Zentrale, Posttower und Rheinbogen sind sichtbare Belege. Dieser Strukturwandel ist ins Stocken geraten. Es entsteht der Eindruck, dass es nicht vorangeht; fast wirkt die Stadt wie gelähmt. Zurückzuführen ist das wesentlich auf das Projekt World Conference Center Bonn. Die bei der Umsetzung dieses Projektes gemachten Fehler und Versäumnisse gefährden die städtischen Finanzen, beschädigen den Ruf der Stadt und vergiften das innerstädtische Klima."
Dies dürfe aber kein Grund sein, um alle Zukunftsaktivitäten in der Stadt ad acta zu legen: "Bonn braucht eine Vision als Wegweiser seiner Entwicklung, als Perspektive für das politische und gesellschaftliche Handeln. Ausgangspunkt einer Initiative oder eines Appells "Für Bonn" können die fünf Säulen sein, die Grundlage des erfolgreichen Strukturwandels in den vergangenen Jahren waren." Gefragt sei eine Initiative, die darauf ziele, das gesellschaftliche Leben in der Stadt gemeinsam aktiv anzupacken und zu gestalten. Gefragt sei eine politische Kultur in dieser Stadt, die Probleme konstruktiv angehe und lösen lasse und dabei den Mut habe, Verantwortung zu übernehmen. Im Appell heißt es weiter: "Wir rufen alle Bonnerinnen und Bonner auf, beteiligen Sie sich an der Diskussion um die Zukunft unserer Stadt und unseres Gemeinwesens. Fordern und fördern Sie Chancen der Mitwirkung und Initiativen. Nehmen Sie die Politikerinnen und Politiker im Rat beim Wort - sie haben mit ihrem Wahlmandat einen Gestaltungsauftrag übernommen, den es nun einzulösen gilt."