IHK-Präsident Wolfgang Grenke: „Die aktuellen Ergebnisse bestätigen einmal mehr die hohe nationale und internationale Wettbewerbsfähigkeit der regionalen Wirtschaft. Die Einschätzung der Lage ist immer noch sehr gut und die häufig gut gefüllten Auftragsbücher sorgen für einen optimistischen Ausblick auf die kommenden Monate.“ Der leichte Rückgang des IHK-Konjunkturklimaindex von einem sehr hohen Niveau aus zeigt laut Grenke, dass sich die Konjunktur normalisiert: „Je besser die aktuelle Situation, um so weniger Unternehmen erwarten noch bessere Geschäfte. Die Produktion stößt an Kapazitätsgrenzen, auch personell aufgrund fehlender Fachkräfte, so dass nicht mehr alle Aufträge angenommen werden können. In den leicht abgeschwächten Erwartungen spiegeln sich nicht zuletzt die Arbeitsmarktknappheit, die nach wie vor bestehende Unklarheit über die Modalitäten des Brexit und die zunehmende Sorge vor eskalierenden globalen Handelskonflikten sowie die extrem hohe bürokratische Belastung zur Umsetzung der EU-Datenschutzgrundverordnung wider.“
Auch wenn das hohe Lageniveau vom Jahresbeginn nicht ganz gehalten werden konnte, laufen die Geschäfte in der regionalen Wirtschaft im Frühsommer 2018 rund. Mit 60 Prozent berichtet ein nach wie vor hoher Anteil der Unternehmen von gut laufenden Geschäften. 36 Prozent bezeichnen sie als befriedigend, bei nur vier Prozent liegt der Anteil der Unternehmen, die mit dem Geschäftsverlauf unzufrieden sind.
Die Erwartungen an die kommenden zwölf Monate werden nach wie vor von den zuversichtlich gestimmten Unternehmen dominiert. 35 Prozent der Betriebe (Jahresbeginn 2018: 39 Prozent) rechnen mit einer Expansion ihrer Geschäfte, um vier Prozentpunkte auf 59 Prozent angestiegen ist der Anteil der Unternehmen, die eine stabile Entwicklung auf dem erreichten hohen Niveau erwarten. Bei nach wie vor sechs Prozent hält sich der Anteil der Skeptiker. Die regionalen Unternehmen sehen im Fachkräftemangel und damit auch steigenden Arbeitskosten die größten Wachstumsbremsen.
Im Branchendurchschnitt planen etwa drei von zehn Unternehmen in den kommenden zwölf Monaten Neueinstellungen, sechs von zehn Betrieben wollen an dem bisherigen Personalstamm festhalten. Mit weniger Beschäftigten auskommen wollen unverändert elf Prozent der Betriebe. Den größten Bedarf an Fachkräften haben aktuell der Dienstleistungssektor und die Bauindustrie.
Die Bereitschaft, im Inland zu investieren, ist im Frühsommer 2018 leicht gesunken. Der Investitionssaldo ist von 32 Punkten zu Jahresbeginn auf nunmehr 28 Punkte zurückgegangen. Nach derzeitigem Planungsstand wollen 40 Prozent der Betriebe in den kommenden zwölf Monaten mehr investieren (Jahresbeginn 2018: 45 Prozent), 48 Prozent der Unternehmen möchten die Investitionsausgaben in der nächsten Zeit konstant halten. Bei 12 Prozent liegt der Anteil der Unternehmen, die ihr investives Engagement im Inland reduzieren oder gar keine Investitionen tätigen wollen (Jahresbeginn 2018: 13 Prozent). Neben notwendigen Ersatzinvestitionen, dem nach wie vor am häufigsten genannten Investitionsmotiv, sollen insbesondere Innovationen umgesetzt werden. Jeweils 32 Prozent der Betriebe wollen expandieren bzw. in Rationalisierungsmaßnahmen investieren. Drei von zehn Unternehmen möchten die Digitalisierung im Unternehmen vorantreiben (Mehrfachnennungen waren möglich).