Ziel: 1 Million Tonnen Recyclingmaterial für Kunststoffverpackungen
Bis 2025 werden in Deutschland mindestens 1 Million Tonnen Recyclingmaterial oder nachwachsende Rohstoffe zur Produktion von Kunststoffverpackungen eingesetzt. Im Umkehrschluss wird damit 1 Million Tonnen Neuware auf Erdölbasis ersetzt. Um dieses Ziel erreichen zu können, benötigen die Verarbeiter verlässliche Mengen an Recyclingmaterial in ausreichender Qualität. Neben den diesbezüglichen Anstrengungen der Entsorgungs- und Recyclingwirtschaft ist auch der Schulterschluss mit der abfüllenden bzw. verpackenden Industrie eine wesentliche Voraussetzung. „Wenn Handel und Markenartikelhersteller den Einsatz von Rezyklaten und nachwachsenden Rohstoffen deutlich stärker akzeptieren und nachfragen als dies heute der Fall ist, kann die Kunststoffverpackungsindustrie innovative und nachhaltige Verpackungslösungen anbieten“, erklärt IK-Hauptgeschäftsführer Dr. Jürgen Bruder eine der wichtigen Hürden, die im Sinne der Umwelt genommen werden müssen. „Hier gilt es vor allem Zielkonflikte zwischen Ökodesign und Marketing aufzulösen.“
Nach aktuellem Stand setzten die deutschen Hersteller bereits 400.000 Tonnen Rezyklat bei der Produktion von Kunststoffverpackungen ein. Die EU Kommission fordert für 2025 den Einsatz von insgesamt 10 Millionen Tonnen Rezyklat bei der Verpackungsproduktion in Europa. „Mit dem signifikanten Ausbau des eingesetzten Recyclingmaterials von derzeit 400.000 Tonnen auf 1 Million Tonnen wollen wir unserer Verantwortung gerecht werden und ein Zeichen dafür setzen, dass Deutschland sich nicht auf den erreichten Meilensteinen in der Kreislaufwirtschaft ausruht, sondern seine Vorreiterrolle in Europa weiter bekräftigen will“, so IK-Geschäftsführerin Dr. Isabell Schmidt.
Ziel: 90% recycling- oder mehrwegfähige Haushaltsverpackungen
Bis 2025 sind mindestens 90 Prozent der Haushaltsverpackungen recycling- oder mehrwegfähig. Bereits heute sind über 75 Prozent der Kunststoffverpackungen recycling- oder mehrwegfähig, bezogen auf die Mengen im Gelben Sack und aus der PET-Getränkeflaschen-Sammlung. „Wir halten die von uns angestrebten 90 Prozent nicht nur für realistisch, sondern auch für ökologisch sinnvoll“, erläutert Dr. Schmidt. „Zum einen können wir als Verband keine 100%-Vorgabe für den Gesamtmarkt machen, in den auch viele verpackte Produkte aus dem Ausland importiert werden. Zum anderen muss man sich bewusst machen, dass sich die notwendigen Anpassungen bei manchen Verpackungen gesamtökologisch sogar negativ auswirken können, da mehr Material gebraucht wird.“ Ein Beispiel können ultra-dünne Folien mit besonders effektiven Barriereschichten zum Schutz sensibler Lebensmittel sein. Verzichtet man zu Gunsten der Recyclingfähigkeit auf diese hochinnovativen Lösungen, wird der Einsatz von deutlich mehr Material zum Erreichen derselben Leistungen erforderlich, sofern dies überhaupt möglich ist.
„In manchen Bereichen gibt es jedoch noch Potenzial, die Recyclingfähigkeit ohne Beeinträchtigung der Materialeffizienz zu verbessern. Auf diese wollen wir uns konzentrieren,“ so Dr. Schmidt.
Beide Nachhaltigkeitsziele sollen regelmäßig durch unabhängige Dritte auf ihre Erfüllung überprüft werden.
Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht
Der Status Quo in Sachen Nachhaltigkeit in der Kunststoffverpackungsindustrie mit den entsprechenden Kennzahlen ist im aktuell erschienenen IK-Nachhaltigkeitsbericht 2018 festgehalten. Auch die Position der IK zur EU Kunststoffstrategie sowie die IK-Recyclingziele sind hier noch einmal nachzulesen.
Der zweisprachige Bericht ist abrufbar unter: www.kunststoffverpackungen.de/publikationen