Der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar, Berlin) hat seine erste große Informationskampagne zu Solarstrom-Speichern für Handwerker und Verbraucher gestartet. Mit einer Anleitung für Photovoltaik-Kunden in fünf Schritten wirbt der Verband für die Nutzung von Solar-Akkus.
Der Wunsch nach Unabhängigkeit und Selbstbestimmung motiviere immer mehr Menschen dazu, selbst Stromerzeuger zu werden. Stromspeicher könnten in Kombination mit Photovoltaik-Anlagen den Selbstversorgungsgrad mit Strom auf über 60 Prozent erhöhen, begründet der BSW-Solar seine Kampagne. „Ein Solarstrom-Speicher ist die Unabhängigkeitserklärung für den Energiebürger“, sagt Jörg Mayer, Geschäftsführer BSW-Solar. Die Speicher würden zudem den Bedarf an neuen Stromleitungen reduzieren und so die Energiewende-Kosten für die Allgemeinheit senken.
BSW erklärt in 5 Schritten den Weg zum eigenen Sonnenspeicher
Angebote einholen
Wer bereits Solarstrom erzeugt, kann einen Energiespeicher nachträglich hinzufügen. Für Neueinsteiger sei ein Kombisystem aus Photovoltaik-Anlage und Speicher ratsam. Für die Angebotserstellung sei eine Besichtigung des Hauses nötig, Platzprobleme gebe es wegen der kompakten Bauweise der Speicher aber nicht. „In der Regel werden Energiespeicher im Keller oder im Hauswirtschaftsraum betrieben“, erklärt Andreas Rupp, Vertriebsleiter der HOPPECKE Batterien GmbH & Co.KG.
Technologie wählen
Die Stromspeicher für den Heimbedarf arbeiten entweder auf Blei-Basis (Blei-Säure, Blei-Gel) oder mit Lithium-Ionen. „Welche Technologie letztendlich in Frage kommt, hängt von den eigenen Bedürfnissen und den Gegebenheiten vor Ort ab“, erklärt Mayer. Die Speicher unterscheiden sich vor allem in der Energiedichte, der Lebensdauer und dem Preis.
Vor dem Kauf staatliche Förderung beantragen
Die staatliche Förderbank KfW bietet zinsgünstige Kredite für die Speicherfinanzierung an. Bis zu 30 Prozent der Anschaffungskosten übernimmt dann der Staat. Wichtig ist, dass der Speicheranbieter die Fördervoraussetzungen erfüllt. „Im Zweifel den Installateur fragen und unbedingt vor der Auftragsvergabe mit dem Angebot den Förderkredit bei der Hausbank oder Sparkasse beantragen“, rät Christoph Lapczyna, Pressesprecher vom Speicherexperten Bosch Power Tec. Rückwirkend sei dies nicht mehr möglich.
Solarstromspeicher installieren
Erst nach der Bewilligung der Förderung sollte der Kaufvertrag unterzeichnet und mit der Installation begonnen werden. Das sei zu jeder Jahreszeit möglich. Der Fachinstallateur übernimmt dabei Montage und Einrichtung. „Ist der Speicher einmal eingerichtet, arbeiten das System vollautomatisch. Wie alle elektrischen Installationen sollten aber auch Speicher regelmäßig auf Fehlerfreiheit kontrolliert werden“, erklärt Xaver Lindner, Portfolio-Manager bei IBC SOLAR. Alle Montagearbeiten und die verwendeten Komponenten sollten vom Handwerker dokumentiert werden. Der BSW-Solarund der ZVEH (Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke) haben zu diesem Zweck den Photovoltaik-Speicherpass entwickelt
Solarstromspeicher beim Netzbetreiber anmelden
Wer Solarstrom speichert und zeitversetzt nutzt, verbraucht große Teile der Solarenergie selbst und speist weniger Überschussstrom ins öffentliche Netz ein. Produktionsspitzen und Hochzeiten des Strombezugs werden dadurch geglättet. „Der Anlagenbetreiber darf nicht vergessen, den Solarstromspeicher beim örtlichen Netzbetreiber anzumelden. In der Regel übernimmt aber auch diesen Schritt der Fachinstallateur“, sagt Martin Rothert, Abteilungsleiter Produktmanagement Batteriewechselrichter beim Systemtechnikspezialisten SMA Solar Technology AG. Nur dann kann der Netzbetreiber die Anforderungen an das Stromnetz richtig einschätzen. 09.11.2013 | Quelle: BSW-Solar Recherchiert Willi Harhammer, iKratos GmbH