Unternehmen mit einer großen Bandbreite verschiedener Kantenmaterialien kennen das: Die Kantenmagazine sind extrem groß, durch die Kantenschächte müssen Materialien mit unterschiedlichsten Eigenschaften gefördert werden und zahlreiche manuelle Handgriffe etwa bei den Niederhaltern sind notwendig. Das ist nicht nur unübersichtlich, sondern auch fehleranfällig. Die Entwicklungsingenieure von IMA Schelling haben eine Lösung entwickelt, die das automatisierte Handling von Kantenmaterialien ermöglicht. Das spart Manpower und erhöht die Zuverlässigkeit.
Bis zu 102 Kanten im direkten Zugriff
„Unser Kantenhandlingsystem ist eine separate Einheit, die neben der Maschine platziert wird“, erklärt Dennis Reddig, Product Manager Edge Processing bei IMA Schelling. „Es kann 102 Kanten im direkten Zugriff der Maschine bevorraten.“ Trotz der immensen Varianz kommt es mit einem einzigen Kantenschacht aus. Möglich wird das durch ein sehr dynamisches System in Verbindung mit dem Einsatz von Kantenkassetten. Diese Kassetten können mit allen gängigen Arten von Kanten bestückt werden.
Das Kantenhandlingsystem versorgt die Bekantungsmaschine mit den notwendigen Kanten. Es setzt sich aus drei Komponenten zusammen:
- Im Kassettenturm werden die Kassetten bereitgestellt, deren Kanten im aktuellen Zeitraum in der Bearbeitung sind.
- Bis zu drei Magazintürme halten bis zu 90 Kassetten vor. In der Summe sind dies bei beiden Einheiten zusammen maximal 102 Kanten.
- Das Bediengerät ist das Bindeglied zwischen Kassettenturm und Magazintürmen und stellt Ersterem die aktuell benötigten Kassetten zur Verfügung und entnimmt die nicht benötigten.
Die gute Nachricht für Bestandskunden: Mit dem Kantenhandlingsystem von IMA Schelling lassen sich nicht nur neue Maschinen ausrüsten. Im Rahmen einer Modernisierung kann es auch in bestehende Anlagen integriert werden.
Anbindung an Handling und Logistik
Auch für die voll automatische Zuführung der Kantenkassetten haben die Experten von IMA Schelling Konzeptvorschläge entworfen: Beim Modell Streckenpuffer werden die Kassetten beispielsweise über der Produktionslinie gelagert; beim Zentrallager wird auf die Lagerkapazitäten zugegriffen; das Konzept AGV schließlich setzt fahrerlose Transportsysteme ein und erlaubt das Stapeln von Kantenkassetten. „Jedes dieser drei Modelle lässt sich an die individuellen Kundenanforderungen passen“, betont Dennis Reddig.