Viele Makler sehen dem täglichen Umgang mit dem Energieausweis mit gemischten Gefühlen entgegen: Jeder Vierte erwartet im Geschäft mit den Mietkunden vor allem mehr Bürokratie, im Kaufkundengeschäft fürchten sogar 30 Prozent der Makler mehr Schreibtischarbeit. Besonders in der mehrjährigen Anfangsphase, wenn viele Papiere noch ausgestellt werden, rechnen viele Makler mit mehr Abstimmungsbedarf zwischen Kunden und Eigentümern.
Weiterhin werden von Immobilienvermittlern finanzielle Einbußen prognostiziert. Wenn der Energieausweis schlechte energetische Eigenschaften identifiziert, sinkt die Attraktivität mancher Immobilien. Dementsprechend befürchten 11,5 Prozent der Makler, diese nur schwer vermitteln zu können. Dies erhöht die Vermittlungskosten und senkt im schlechtesten Fall die Vermittlungsprovision. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Makler-Befragung von Immowelt.de, einem der führenden Immobilienportale.
Vergleichsweise wenig Immobilienvermittler sehen der neuen Richtlinie uneingeschränkt positiv entgegen und erhoffen sich mehr Transparenz für die tägliche Arbeit - im Hinblick auf das Geschäft mit Mietimmobilien sind es gerade einmal 14,4 Prozent der Makler, bei Kaufimmobilien rund 23 Prozent. Denn hat eine Immobilie gute energetische Werte, lässt sich diese mit Hilfe des Ausweises besser vermitteln.
Für den Energieausweis einer Immobilie interessieren sich bisher vor allem potentielle Käufer. Mehr als jeder vierte Vermittler von Kaufimmobilien wird bereits häufig von seinen Kunden danach gefragt, obgleich das Gesetz für neuere Gebäude erst ab Januar 2009 gilt. Der Kauf einer Immobilie will eben später nicht durch hohe Energiekosten bereut werden. Eine Immobilie ist schließlich oft eine Investition für das Leben.
An der Umfrage haben im November 2008 über 1.090 Makler teilgenommen, die auf Immowelt.de ihre Immobilien angeboten haben.