Mit einer transportierten Gütermenge von jährlich rund 15 Millionen Tonnen wird die Kapazitätsgrenze der Moselschleusen seit Jahrzehnten um mehr als 50 Prozent überschritten. Hierdurch kommt es regelmäßig zu langen Staus an den Moselschleusen, die überwiegend nur eine Kammer haben. Mit dem Bau von zweiten Schleusenkammern an zehn Staustufen der Mosel soll dem drohenden Verkehrsinfarkt begegnet werden. Doch obwohl der Bau schon seit Jahrzehnten als "vordringlicher Bedarf" im Bundesverkehrswegeplan steht, verzögert sich der Schleusenbau immer weiter. "Ein Ausfall auch nur einer der über 50 Jahre alten Schleusen würde den Durchgangsverkehr auf der Mosel vollständig zum Stillstand bringen und hätte unabsehbare Folgen für die Wirtschaft der Region - insbesondere auch für die Unternehmen der Stahlindustrie und der Energiewirtschaft", mahnt Richard Weber.
Die Verkehrsanbindung Wasserstraße ist besonders für großvolumige Rohstofftransporte und große Teile wie Grobbleche wichtig. Darüber hinaus entlastet der Schiffsverkehr die bereits stark beanspruchten Straßen und Schienenwege. Bei Schleusungen von 8.000 Güterschiffen und 5.000 Fahrgastschiffen pro Jahr sind die alten Schleusen jedoch längst an ihre Grenzen gestoßen. Bereits jetzt sind jährliche Reparatur- und Instandhaltungsarbeiten programmiert, die die Sperrung einer Schleuse bedürfen. Dies führt zwangsläufig zum Totallausfall des durchgehenden Verkehrs auf der kompletten Wasserstraße Mosel.