Für die Wirtschaftsjunioren sei es selbstverständlich, dass die öffentliche Hand eine wichtige Funktion ausübe und dass so wichtige öffentliche Güter wie die innere Sicherheit, die Bildung und die Daseinsvorsorge nicht gefährdet werden dürfen. Ebenso selbstverständlich sollte aber auch sein, dass in einer so dramatischen finanziellen Situation vorhandene Einsparpotentiale konsequent genutzt werden. Gerard: "Es geht doch nicht um Sparen um des Sparens willen. Es geht darum, ausreichende Spielräume für Zukunftsinvestitionen, Bildung und Wirtschaftsförderung zu erhalten. Wenn uns das nicht gelingt, steht die Eigenständigkeit unseres Landes ernsthaft auf dem Spiel." Das Saarland dürfe, was Effizienzsteigerungen im öffentlichen Dienst betreffe, keinesfalls hinter der Entwicklung in anderen Bundesländern zurückbleiben. "Wenn sich Länder, die finanziell weniger schlecht dastehen, ehrgeizige Einsparziele setzen, dürfen wir im Saarland nicht dahinter zurückbleiben. Im rotrot regierten Brandenburg wurden ebenso konkrete Schritte für einen Stellenabbau vereinbart (minus 20 Prozent) wie im schwarzgelb regierten Schleswig-Holstein (minus 10 Prozent) und im schwarzrot regierten Sachsen-Anhalt (minus 25 Prozent). Das Saarland sollte diesen Beispielen folgen!"
Strukturreformen dürfen kein "tabu" sein
Strukturreformen in der öffentlichen Verwaltung von vornherein zu tabuisieren, wie es jetzt der Landkreistag getan hat, helfe nicht weiter. "Die Stadtstaaten kommen problemlos mit flacheren Hierarchien aus - und dies zum Teil bei weitaus größerer Bevölkerungszahl. Für das kleinste deutsche Flächenland sollte dies gleichfalls ein gangbarer Weg sein, über den wir zumindest intensiv diskutieren sollten", so der WJS-Vorsitzende. "Keine Frage: Über Schwerpunkte der Reformen und Sparanstrengungen muss man reden. Entscheidend für uns ist, dass Sparkonzepte jetzt auf den Tisch kommen und offen diskutiert werden."
Wirtschaftsjunioren Saarland e.V. (WJS)
Bei den Wirtschaftsjunioren sind junge Unternehmer und Führungskräfte unter 40 Jahren aus allen Bereichen der Wirtschaft organisiert. Durch gemeinsames Engagement fördern die WJS unternehmerisches Handeln und Denken. Ein wichtiges Element der Juniorenarbeit ist das Networking: Die WJS bieten jungen Führungskräften ein Forum für Erfahrungsaustausch und gemeinsame Qualifizierung. Der Landesverband gehört zu den Wirtschaftsjunioren Deutschland (WJD) mit bundesweit mehr als 10.000 Mitgliedern, weltweit sind unter dem Dach der Junior Chamber International (JCI) fast 150.000 "Jaycees" aktiv. Bei den Wirtschaftsjunioren Saarland sind - inklusive Fördermitglieder - rund 400 Unternehmer und Führungskräfte engagiert.