Entscheidend für den Zuwachs sei, so die IHK, dass es durch rund 4.000 Betriebsbesuche gelungen sei, 320 Unternehmen neu oder nach längerer Zeit wieder für die Ausbildung zu gewinnen. Diese Betriebe stellten insgesamt rund 400 Ausbildungsplätze zur Verfügung.
Trotz des guten Zwischenergebnisses sei der Weg zum Ziel noch lang. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt sei weiterhin schwierig. „Wir stehen“, so Giersch, „weiterhin vor der Aufgabe, uns in der Ausbildung vom Beschäftigungstrend abzukoppeln.“
„Für die Jugendlichen, die bisher noch keine Lehrstelle gefunden haben, gibt es nach wie vor gute Chancen, noch einen Ausbildungsplatz zu finden,“ so der für die Berufsbildung zuständige IHK-Vizepräsident Klaus Heller. „Denn viele Unternehmen besetzen ihre Ausbildungsplätze erst nach dem Ende der Sommerferien.“ Das Angebot sei groß: Quer durch alle Branchen würden noch Stellen angeboten, auch in kaufmännischen und Dienstleistungsberufen. In der IHK-Ausbildungsplatzbörse stehen zurzeit noch rund 150 Ausbildungsstellen in 45 Berufen offen.
Auf der IHK-Agenda für die kommenden Wochen stehen
- die Durchführung von Eignungstests, die kleinen und mittleren Unternehmen eine
Orientierungshilfe bei der Auswahl ihrer Bewerber bieten. Bisher haben fast 200
Jugendliche an diesen IHK-Tests teilgenommen.
- die Beteiligung an den für Oktober geplanten Endspurtbörsen sowie an der
gemeinsamen Nachvermittlungsaktion aller Partner der Ausbildungskampagnen.
Beide Instrumente tragen nach den bisherigen Erfahrungen wesentlich dazu bei,
Angebot und Nachfrage auf dem Ausbildungsmarkt besser zusammen zu bringen.
- die umfassende Unterstützung von Betrieben, die von ausländischen Mitbürgern
geleitet werden. Im Herbst sollen diese Unternehmen nochmals gezielt
angesprochen werden.
- das Einwerben von rund 250 EQ-Praktikumsplätzen für die Gruppe der nur bedingt
ausbildungsfähigen Jungendlichen.
Bei all diesen Anstrengungen sei es ärgerlich, dass viele Bewerber ihre Ausbildung trotz fester Zusage gar nicht antreten. „Leider ist die Unart, mehrere Ausbildungsverträge zu unterschreiben, immer noch weit verbreitet“, so Heller. „Die Jugendlichen sollten wissen, dass sie dadurch vielen anderen jungen Menschen die Chance verbauen, zu einer betrieblichen Ausbildung zu gelangen.“ An die Ausbildungsbetriebe appelliert der IHK-Vizepräsident, die nicht angetretenen Ausbildungsplätze kurzfristig wieder zur Verfügung zu stellen.