Die Anzahl an neuen Ausbildungsverhältnisse könnte laut IHK noch größer sein, wenn genügend geeignete Bewerber zur Verfügung stünden. So seien in fast allen Branchen noch Lehrstellen offen. Allein in der IHK-Ausbildungsplatzbörse werden derzeit noch 220 Ausbildungsangebote ausgewiesen, die sofort besetzt werden können. Gesucht werden Azubis vor allem im Einzelhandel und in der Gastronomie, zunehmend aber auch in der Metall- und Elektroindustrie. Giersch: "Die Schwierigkeiten bei der Besetzung von Ausbildungsstellen werden sich aufgrund der demografischen Entwicklung weiter verstärken. Schon jetzt geht die Zahl der Schulabsolventen zurück - zurzeit noch moderat, bald jedoch immer stärker. Bereits in zehn Jahren wird die Zahl der Schulabgänger um ein Viertel niedriger sein als heute." Umso bemerkenswerter sei, dass trotz sinkender Bewerberzahlen mehr Ausbildungsverträge abgeschlossen werden. "Offensichtlich reagieren die Betriebe auf das verminderte Angebot und geben zunehmend auch Jugendlichen eine Chance, die nicht alle gewünschten Kriterien erfüllen", so Giersch.
Die IHK Saarland wird ihre Mitgliedsunternehmen künftig verstärkt bei der Suche nach geeigneten Bewerbern unterstützen und ihr Informationsangebot für Jugendliche ausbauen. Dazu gehört das frühzeitige Werben für die duale Berufsausbildung im Rahmen einer vertieften Berufsorientierung in den Schulen ebenso wie Maßnahmen, die den Schülern den Übergang von der Schule in den Beruf erleichtern. Gezielt werden in diesem Jahr durch interkulturelle Ausbildungstage Jugendliche mit Migrationshintergrund angesprochen, um ihnen die Chancen einer dualen Berufsausbildung in Deutschland zu erläutern. Zudem helfen die IHK-Mitarbeiter den Betrieben im Rahmen des Matching-Prozesses, geeignete Bewerber für ihre Ausbildungsstellen zu finden.