Jugendliche verunsichert
Laut IHK macht sich jetzt massiv bemerkbar, dass seit Beginn der Coronakrise in den allgemeinbildenden Schulen kaum noch Informationen zur richtigen Berufswahl in Präsenz vermittelt werden konnten. „Berufsorientierung in der bewährten Zusammenarbeit von Fachlehrern, Beratern der Arbeitsagenturen, Bildungsträgern und Unternehmensvertretern erweist sich als ungeheuer wichtig, um ein realistisches Bild von den Inhalten und Vorzügen einer dualen Ausbildung zu vermitteln. Ihr Fehlen lässt viele junge Menschen verunsichert zurück. Zu häufig entscheiden sie sich dann für das Bekannte - einen Verbleib an der Schule oder einen Wechsel in die schulisch geprägten beruflichen Übergangssysteme“, so Thomé.
Nachwuchsmangel droht zur Wachstumsbremse zu werden
Für die saarländische Wirtschaft droht der Nachwuchsmangel zur Wachstumsbremse zu werden. Zwar sind bei der IHK zum Stichtag 1. September fast 2.800 Ausbildungsverträge eingetragen und damit 6 Prozent mehr als im Vorjahr - gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 bedeutet dies aber immer noch ein Minus von 15 Prozent. Thomé: „Angesichts der demografischen Entwicklung benötigen unsere Unternehmen dringend junge Fachkräfte – bleiben sie aus, wird unsere Gesellschaft ihr Wohlstandsniveau nicht dauerhaft halten können“. Umso wichtiger sei es, den Jugendlichen die hervorragenden Perspektiven einer beruflichen Ausbildung zu vermitteln – und kurzfristig noch möglichst viele an saarländische Ausbildungsbetriebe zu vermitteln. Hierzu werden Berater und Coaches der IHK mit zahlreichen Lehrstellenbewerbern persönliche Beratungsgespräche führen.
IHK verlängert Frist
Um möglichst vielen noch die Chance auf eine Berufsausbildung zu ermöglichen, hat die IHK eine wichtige Frist verlängert. „Wir haben uns entschlossen, auch in diesem Jahr noch bis in den Oktober hinein neue Ausbildungsverträge einzutragen – auch wenn das Ausbildungsjahr eigentlich schon begonnen hat“, sagt Thomé.