Insgesamt bewerten derzeit 48 Prozent der befragten Unternehmen ihre Lage mit "gut", 41 Prozent mit "befriedigend" und 11 Prozent mit "schlecht". Die stärksten Impulse für die Konjunktur kommen weiterhin aus dem Ausland und von der Investitionsnachfrage. Lebhafte Geschäfte melden dementsprechend die Stahlindustrie, der Maschinenbau, die Automatisierungstechnik, die Hersteller von Metallwaren, die Gießereien und die IT-Branche. Leichten Aufwind verspürt auch wieder der Fahrzeugbau.
Mit der Euroaufwertung – immerhin rund fünf Prozent seit August – kommt die Saarindustrie bisher noch gut zurecht. Das liegt vor allem daran, dass sich die Unternehmen in beträchtlichem Umfang gegenüber Währungsschwankungen abgesichert haben und dass im boomenden asiatischen Markt zunehmend in Euro fakturiert wird. "Stärkere Bremswirkungen", so Giersch, "drohen allerdings dann, wenn der Euro weiter mit hohem Tempo aufwertet."
Der private Konsum neigt unverändert zur Schwäche. Insbesondere beim Handel und in der Bauwirtschaft haben sich Hoffnungen auf eine nachhaltige Belebung bislang als trügerisch erwiesen. Der Handel meldet vor allem bei langlebigen Gebrauchsgütern wie Möbeln und Haushaltsgeräten weiterhin eine schleppende Nachfrage. Hier wirkt die Mehrwertsteuererhöhung noch nach.
Verhaltener Optimismus für den Winter
Die Saarwirtschaft wird auch im kommenden Winter auf Wachstumskurs bleiben. Das signalisieren die Erwartungen der Unternehmen. Insgesamt rechnen 11 Prozent der befragten Unternehmen mit besseren, 82 Prozent mit gleichbleibenden und sieben Prozent mit schlechteren Geschäften. Der IHK-Erwartungsindikator (Saldo aus Besser- und Schlechtermeldungen) ist im Oktober gegenüber dem Vormonat leicht gestiegen und bewegt sich damit weiter auf positivem Terrain. Das bedeutet anhaltendes Wachstum.
Die Hoffnungen der Unternehmen richten sich auf eine robuste Investitionskonjunktur und weitere Zuwächse im Exportgeschäft. Die Abschwächung der Weltkonjunktur und der starke Euro werden allerdings dafür sorgen, dass sich das Exportwachstum etwas verringert. Dem steht die Chance gegenüber, dass der private Konsum zum Jahresende hin etwas anzieht. Impulse dafür kommen insbesondere von der fortdauernden Entspannung auf dem Arbeitsmarkt. Giersch: "Die Politik sollte diese Entwicklung durch eine kräftige Senkung des Beitrags zur Arbeitslosenversicherung stützen. Fatal wäre es dagegen, wenn es in der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik zu einer Rolle rückwärts käme. Längere Bezugsdauern beim Arbeitslosengeld, weitere Ausnahmeregelungen bei der Rente mit 67, eine stärkere Regulierung der Leiharbeit und die Einführung gesetzlicher Mindestlöhne würden Beschäftigung kosten und den Aufschwung auf dem Arbeitsmarkt gefährden."