Insgesamt bewerten derzeit 43 Prozent der befragten Unternehmen ihre Lage mit "gut", 49 Prozent mit "befriedigend" und acht Prozent mit "schlecht". Der IHK-Lageindikator (Saldo aus Gut- und Schlechtmeldungen) ist damit im Mai gegenüber dem Vormonat um einen Punkt auf nunmehr 35 Zähler gesunken. Er liegt aber weiterhin über dem vergleichbaren Ifo-Wert für ganz Deutschland.
Haupttreiber der Konjunktur sind nach wie vor die exportorientierten Industriebranchen. Viele Unternehmen liegen mit ihren Produkten gut im Markt und profitieren zunehmend auch von Absatzerfolgen in den aufstrebenden Wachstumsregionen Asiens und Osteuropas. "Die Erfolge auf diesen Märkten kompensieren die nachlassende Dynamik im US-Geschäft." Entsprechend positiv sind die Meldungen aus der Stahlindustrie, dem Maschinenbau, dem Fahrzeugbau, den Gießereien sowie der Metall- und Elektroindustrie.
Kaum Impulse kommen dagegen vom privaten Verbrauch. Die eher konsum- und binnenorientierten Branchen - so etwa das Ernährungsgewerbe, der Handel, das Verkehrsgewerbe und die Bauwirtschaft - liegen deshalb weiter auf der Schattenseite der Konjunktur. Giersch: "Die Binnenkonjunktur kommt nur schwer in Tritt. Das liegt insbesondere daran, dass der hohe Ölpreis und der Preisanstieg bei Lebensmitteln zunehmend Kaufkraft binden. Der anhaltende Jobaufbau und höhere Einkommen können so kaum Impulse entfalten."
Insgesamt bleibt das Konjunkturbild damit gespalten. In der Industrie liegt der Lageindikator mit 51 Punkten gut 25 Punkte höher als im Handel und bei den Dienstleistungen. Einzige Ausnahme im Dienstleistungsbereich ist das Versicherungsgewerbe, das ebenfalls ganz überwiegend gute Geschäfte meldet.