Aus Sicht der saarländischen Wirtschaft ist es daher besonders wichtig, Unternehmen in wirtschaftlicher Schieflage zur Überwindung der Krise beratend zur Seite zu stehen. Dadurch sollen drohende Insolvenzen abgewendet und letztlich Arbeitsplätze gesichert werden. Unter dem Motto: „Wirtschaft hilft Wirtschaft“ hat sich auf Initiative der IHK Saarland mit dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr, den saarländischen Sparkassen und Volksbanken, der HWK Saarland und der Saarländischen Investitionskreditbank ein starker Verbund an Kooperationspartnern formiert, der vor allem Klein- und Kleinstunternehmen in wirtschaftlicher Not durch akute Krisen- und Interventionsberatung helfen möchte.
„Bereits in der Wirtschaftskrise 2008/2009 hat sich der „Runde Tisch“ als ein sehr effektives und erfolgreiches Instrument erwiesen, um im Einzelfall geeignete Maßnahmen zur Überwindung der wirtschaftlichen Schieflage einzuleiten. Vor dem Hintergrund des mehrmonatigen Lockdowns ist es nun wichtiger denn je, den Fortbestand von unverschuldet in Not geratenen Unternehmen nachhaltig zu sichern. Für diese Unternehmen ist es sehr wichtig, eine zentrale Anlaufstelle mit einem Vertrauenspartner vor Ort zu finden, der diskret und seriös mit allen Beteiligten passgenaue Lösungen zur Überwindung der Krise aufzeigt. Bundesweit einzigartig ist dabei der enge Verbund mit den Sparkassen und Volksbanken, die bei der Problemlösung eine wichtige Schnittstelle darstellen. Ziel ist es, Unternehmen schnell und unbürokratisch zu helfen und dadurch einen erfolgreichen Re-Start nach der Krise zu ermöglichen“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Frank Thomé.
Die Grundlage hierzu bildet eine betriebswirtschaftliche Schwachstellenanalyse, die von einschlägig geschulten Experten erstellt wird. Bei Bedarf werden sodann wichtige Akteure wie z.B. Vertreter von Banken und Sparkassen, Versicherungen, Steuerberater und Lieferanten eingebunden, um gemeinsam ein tragfähiges Konzept zur Sicherung der Existenz des Unternehmens zu vereinbaren. Im Anschluss besteht zudem die Möglichkeit, über das BAFA-Förderprogramm für Unternehmen in wirtschaftlichen Schwierigkeiten mit einer 90-prozentigen Förderung einen Unternehmensberater zur Seite zu stellen, der den Betrieb bei der Umsetzung der vereinbarten Maßnahmen betreut.
Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger: „Mit dem Projekt gehen wir einen weiteren gemeinsamen Schritt bei der Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen im Saarland. Sie stehen vor zahlreichen Herausforderungen, nicht nur angesichts des harten Strukturwandels, in dem sich unser Wirtschaftsstandort befindet. Auch die negativen Effekte der Corona-Pandemie machen den kleinsten, kleinen und mittleren Unternehmen im Saarland nach wie vor schwer zu schaffen. Der ‚KMU Runder Tisch‘ ist ein weiteres effektives Instrument der Mittelstandsförderung – mit dem Ziel, die Unternehmen so individuell wie möglich zu beraten.“
Cornelia Hoffmann-Bethscheider, Präsidentin des Sparkassenverbandes Saar: „Die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie hatten und haben in bestimmten Branchen enorme wirtschaftliche Auswirkungen. Vor allem Klein- und Kleinstunternehmen sind in wirtschaftlicher Not. Sparkassen und Volksbanken waren hier von Anfang an stark gefordert. Wir haben unzählige Beratungsgespräche mit unseren Kunden geführt. Kreditlinien ausgeweitet, KfW-Kredite vermittelt und Raten ausgesetzt. Wir waren und sind die ersten Ansprechpartner. Bei der Ausarbeitung der Projektidee „KMU Runder Tisch“ war direkt klar, dass die Sparkassen-Finanzgruppe Saar auch hier unterstützen wird.“
Carlo Segeth, Vorsitzender des Vorstandes, Bank1Saar: „Die Volksbanken im Saarland sehen sich als wichtiger Partner, um die saarländischen Betriebe bei der Überwindung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie zu unterstützen. Denn unser Genossenschaftsprinzip „Was einer alleine nicht schafft, das schaffen viele“ unterstreicht einmal mehr unseren Anspruch, für die Wirtschaft - auch in Krisen - da zu sein und damit unseren Beitrag zur Arbeitsplatzsicherung im Saarland zu leisten.“
Bernd Reis, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer des Saarlandes (HWK): „Das Handwerk hat sich in der Krise als sehr robust erwiesen. Einzelne Gewerke aber, wie zum Beispiel Friseure, Kosmetiker oder Fotografen, waren von den wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie besonders betroffen. Die aktuellen Probleme der Materialknappheit belasten nun vor allem Betriebe mit vollen Auftragsbüchern. Es sind gerade solche Einflüsse, die Betriebe unverschuldet in eine wirtschaftliche Schieflage bringen können. Hier bietet das Projekt KMU Runder Tisch ratsuchenden Betriebsinhabern passgenaue Unterstützung, indem es die Kompetenz verschiedener Akteure an einem Tisch vereint!“
In einer Checkliste finden die Antragsteller alle wesentlichen Informationen darüber, welche Unterlagen für eine qualifizierte Einstiegsberatung notwendig sind. Nach Eingang der Unterlagen erhält der/die Unternehmer/in zeitnah ein Erstgespräch mit seinem qualifizierten Fachberater. Weitere Informationen zum Ablauf des Projektes "KMU Runder Tisch" sowie der Link zur Antragstellung: http://www.saarland.ihk.de, Kennzahl 2479 oder 0681/9520220