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IHK-Gründerreport: Gründungsdynamik im Saarland legt zu – Lücke zum Bund verringert sich

Thomé: „Aufwärtstrend durch mehr Gründergeist und bessere Rahmenbedingungen verstetigen“

(PresseBox) (Saarbrücken, )
Im Saarland haben 2022 mehr Menschen den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt. Die Zahl der Existenzgründungen im gewerblichen Bereich ist im Vergleich zum Vorjahr um 12,4 Prozent auf 2.586 gestiegen, wie aus dem IHK-Gründerreport hervorgeht. Bundesweit sank dagegen die Zahl der Firmengründungen um 0,3 Prozent. Dadurch hat sich die langjährige „Gründungslücke“ des Saarlandes gegenüber dem Bund deutlich verringert: Je eine Million Einwohner wurden hierzulande 2.607 Unternehmen gegründet, im Bund waren es 2.834. Die Lücke verkleinerte sich im vergangenen Jahr damit von 538 auf 227. Trotz dieser positiven Entwicklung hat das saarländische Gründungsgeschehen aber noch nicht wieder sein Vor-Corona-Niveau erreicht.

„Die positive Entwicklung lässt auf eine neue Gründungsdynamik im Saarland hoffen. Sie bietet das Potenzial zahlreicher innovativer unternehmerischer Lösungen, die es für das Gelingen der strukturellen und digitalen Transformation so dringend braucht. Nun kommt es darauf an, diese Entwicklung in den kommenden Jahren durch mehr Gründergeist und bessere Rahmenbedingungen zu verstetigen. Dann kann das Saarland zu einem Gründerland werden“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Frank Thomé. Voraussetzung für mehr Existenzgründungen ist aus Sicht der IHK insbesondere ein Klima, das jungen Menschen Lust auf Selbstständigkeit und Unternehmertum macht und Gründungen befördert. Hierzu können Schulen und Hochschulen wertvolle Beiträge liefern.

Gründungssaldo erneut im positiven Bereich und besser als im Bund

Das Saarland schneidet auch beim „Gründungssaldo“ im Vergleich zum Bund besser ab. Dieser für die wirtschaftliche Entwicklung einer Region wichtige Indikator errechnet sich als Differenz aus der Zahl der Existenzgründungen und der Zahl der Firmenauflösungen. Während die IHK für das Saarland über die gesamte vorausgegangene Dekade negative Gründungssaldi verzeichnete, also mehr Unternehmen aus dem Markt ausschieden als neue gegründet wurden, übersteigt die Zahl der Existenzgründungen seit dem Jahr 2020 wieder die der Liquidationen. Dies bedeutet: Der Unternehmensbestand wächst allmählich wieder – und dies sogar stärker als im Bund.

Positiv ist zudem die Zunahme von Gründungen wirtschaftlich relevanter Unternehmen, das heißt, Betrieben, die etwa im Handelsregister eingetragen sind oder außer dem Gründer selbst mindestens einen weiteren Mitarbeiter haben. Die Gründung solcher sogenannter Hauptniederlassungen, die rund ein Drittel aller Gründungen umfassen, legte um 6,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu (Bund: -10 Prozent). Den 852 Neugründungen von Hauptniederlassungen standen zudem nur 593 Betriebsaufgaben in diesem Segment gegenüber. Für die Gruppe der wirtschaftlich besonders relevanten Unternehmen ist der Saldo mit einem Plus von 259 damit deutlich im grünen Bereich und hat auch den bereits im Vorjahr positiven Saldo nochmals übertroffen. Im Aufwind war auch die Gründung von Kleingewerbetreibenden – hier beträgt der Zuwachs 16,5 Prozent.

IHK-Appell: Rahmenbedingungen für Gründer verbessern

Trotz der positiven Tendenz im Saarland sieht die IHK erhebliches Verbesserungspotenzial bei der Stärkung der Gründerkultur und bei den Rahmenbedingungen für Existenzgründer. „Die Politik sollte mutig und entschlossen mehr Freiräume für unternehmerisches Handeln schaffen. Dies bedeutet vor allem, steuerliche Belastungen zu reduzieren, Bürokratie und Regulatorik abzubauen. Dies wäre der beste Anreiz für den Sprung in die Selbständigkeit“, so Thomé.

Junge innovative Unternehmen seien darauf angewiesen, dass ihre spezifischen Bedürfnisse auch in Gesetzen und Verordnungen Berücksichtigung fänden. Die IHK regt daher für das Saarland einen standardmäßigen Start-up-Check mit dem Ziel an, dass der Gesetzgeber die Belange von Gründern und Start-ups bereits bei der Ausgestaltung neuer Normen sowie bei Novellierungen von Gesetzen und Verordnungen stärker in den Blick nimmt. Würden Existenzgründer und junge Unternehmen zudem von landesbezogenen Statistik- und Meldepflichten befreit werden („Gründerschutzzonen“), würde dies die Rahmenbedingungen nochmals verbessern. „Den Gründergeist wecken, das Unternehmerbild stärken und Freiräume für Kreativität schaffen – dies sollte die Devise für mehr erfolgreiche Unternehmensgründungen im Saarland sein. Wenn es darüber hinaus noch gelingt, in einem integrierten Ökosystem alle relevanten Akteure zum Mitmachen zu ermuntern, kann sich das Saarland tatsächlich zu einem Hotspot für innovative Gründungen entwickeln, wie es in den letzten Jahren so oft postuliert wurde“, sagt Thomé.

Der IHK-Gründerreport steht auf der IHK-Homepage www.saarland.ihk.de (Kennzahl 9.765) zum Download bereit.

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