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IHK: Mehr Licht als Schatten - Robuste Entwicklung trotz Eurokrise

Die Saarwirtschaft im ersten Halbjahr 2012

(PresseBox) (Saarbrücken, )
Angesichts der weltweit flauen Konjunktur und der Staatschuldenkrise im Süden der Eurozone hat sich die Saarwirtschaft im ersten Halbjahr 2012 bemerkenswert robust entwickelt. "Die Industrie konnte bei Umsätzen und Aufträgen weiter zulegen. Die Zuwächse fielen aber deutlich geringer aus als in den beiden Vorjahren. Die Beschäftigung erreichte ein Rekordniveau. Die Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen blieb ungebrochen groß. Insgesamt wächst die Wirtschaft im laufenden Jahr allerdings nicht mehr stärker als im Bund." Mit diesem Fazit bilanzierte IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch die wirtschaftliche Entwicklung der Saarwirtschaft im ersten Halbjahr 2012.

Die Industrie des Landes konnte dank ihrer internationalen Wettbewerbsfähigkeit und qualitativ hochwertiger Produkte erneut auf den Weltmärkten punkten; dies vor allem auf den wachstumsstarken Märkten Asiens, aber auch in den USA. Der Anteil der Ausfuhren am Gesamtumsatz liegt einschließlich der indirekten Exporte (etwa Getriebe, die mit BMW-Modellen ins Ausland gehen) weiterhin bei rund 70 Prozent. Mit der Eintrübung des weltwirtschaftlichen Umfeldes ließ die Exportdynamik seit Jahresbeginn allerdings spürbar nach: Die Zuwächse im Handel mit den Schwellenländern fielen geringer aus als im Vorjahr. Die Ausfuhren nach Südeuropa waren zum Teil sogar stark rückläufig. Insgesamt legten die Exporte der Saarindustrie im ersten Halbjahr nur noch um 0,7 Prozent zu (Bund: 3,3 Prozent).

Das Inlandsgeschäft lief deutlich besser. Hier konnte die Industrie immerhin noch ein ansehnliches Plus von rund 1,8 Prozent erzielen. Positiv wirkte sich dabei die günstige Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt in Verbindung mit steigenden Reallöhnen aus.

In der Gesamtschau ist das Bild uneinheitlich: Bei den Umsätzen (Inland und Ausland) blieb die Saar-Industrie im ersten Halbjahr 2012 erstmals seit zwei Jahren hinter der Entwicklung im Bund zurück (Saarland: + 1,5 Prozent, Bund: + 2,5 Prozent). Beim Aufbau an Beschäftigung konnte sie mit der Entwicklung im Bund in etwa Schritt halten (Saar: + 2,9 Prozent, Bund: + 3,0 Prozent). Deutlich vorne lag sie dagegen bei den Auftragseingängen, die jedoch mit größeren Unsicherheiten behaftet sind. Während die Bestellungen hierzulande einen Zuwachs von 4 Prozent erreichten (Inlandsorders: + 2,8 Prozent, Auslandsorders: + 5,1 Prozent), verringerten sie sich bundesweit um 4 Prozent.

Uneinheitlich fiel auch die Entwicklung in den Struktur prägenden Branchen aus:

- Der Fahrzeugbau erzielte zwar noch ein Umsatzplus von 3,3 Prozent (Bund: 4,6 Prozent). Doch dieser Zuwachs ist nur wenigen Zulieferern im Premiumsegment zu verdanken. Herstellern und Zulieferern im Mittelklasse- und Kompaktwagensegment macht dagegen die Rezession im Süden der Eurozone zu schaffen. Bemerkenswert: Die Branche nahm im ersten Halbjahr 15,9 Prozent mehr Aufträge in die Bücher als im Vorjahr (Bund: 3,1 Prozent).
- Der Maschinenbau profitierte weiterhin von der robusten Konjunktur in China. Die Umsatzzuwächse fielen mit 6,6 Prozent erneut kräftig aus, waren aber etwas geringer als im Bund (7,6 Prozent). Die Aufträge bewegen sich hierzulande auf Vorjahresniveau (Bund: - 6,1 Prozent).
- Die Stahlindustrie (einschließlich der Hersteller von Metallerzeugnissen) musste ein leichtes Minus hinnehmen. Neben der weltweiten Nachfragestockung belasten bislang ungeklärte Fragen der Energiewende die Branche. Rückläufige Bestellungen in Land und Bund von jeweils rund einem Zehntel deuten zudem darauf hin, dass die Geschäfte auch in den kommenden Monaten eher schleppend verlaufen werden.

Exportstärke auf mittlere Sicht ein Vorteil

Aus Sicht der IHK hat das erste Halbjahr 2012 einmal mehr gezeigt, in welch hohem Maße die Saarkonjunktur vom internationalen Konjunkturverlauf beeinflusst wird. Giersch: "Läuft die Wirtschaft weltweit gut, dann profitiert das Saarland davon ganz besonders. In Phasen schwächerer Weltkonjunktur fällt die Saarwirtschaft dagegen hinter die Bundesentwicklung zurück. Zurzeit liegen Land und Bund in etwa gleichauf. Auf mittlere Sicht ist die starke Exportorientierung aber eindeutig ein Vorteil. Denn die Weltwirtschaft wird - insbesondere dank der aufstrebenden Schwellenländer - im Trend weiter kräftig wachsen und deshalb starke Impulse für die Saarwirtschaft geben."

Der Arbeitsmarkt hat sich in der ersten Jahreshälfte erfreulich entwickelt. Die Beschäftigung ist erneut gestiegen, die Arbeitslosigkeit ist gesunken. Mit rund 363.000 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen stellte die Saarwirtschaft zur Jahresmitte so viele Arbeitsplätze wie nie zuvor. Der Aufbau an Beschäftigung hat sich quer über alle Branchen vollzogen, wobei die größten Beschäftigungsimpulse aus der Industrie, dem Verkehrsgewerbe, der Gesundheitswirtschaft und von den unternehmensnahen Dienstleistern kamen.

Spiegelbildlich zum Aufbau an Beschäftigung ist die Arbeitslosigkeit weiter gesunken. Ende Juni lag die Arbeitslosenquote bei 6,6 Prozent und damit gleichauf mit dem Bundeswert. Im Vergleich zum Vorjahr verringerte sich die Zahl der Arbeitslosen im Halbjahresdurchschnitt um knapp 2.000.
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