Insgesamt bewerten derzeit 43 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut, 49 Prozent mit befriedigend und 8 Prozent mit schlecht. Gute Geschäfte melden weiterhin der Fahrzeugbau, der Maschinenbau, die Automatisierungstechnik und die Medizintechnik. Eher befriedigend ist die Lage in der Stahlindustrie, in der Elektroindustrie sowie in der Gummi- und Kunststoffindustrie. In der Bauwirtschaft halten sich die Positiv- und Negativmeldungen die Waage.
Treiber der Konjunktur sind gegenwärtig auch die unternehmensnahen und haushaltsorientierten Dienstleister. Insgesamt bewerten 94 Prozent der Unternehmen aus dem Dienstleistungsbereich ihre Geschäftslage mit gut oder befriedigend und nur noch 6 Prozent mit schlecht. Giersch: "Während die unternehmensnahen Dienstleister wie Ingenieurbüros oder Speditionsunternehmen von der guten Industriekonjunktur profitieren, kommen dem Handel und anderen haushaltsnahen Dienstleistern die robuste Konsumneigung der Verbraucher zugute."
Investitionsneigung bleibt gedämpft - Politik muss auf Wachstumskurs gehen
In die kommenden Monate gehen die Unternehmen mit verhaltenem Optimismus. Gut zehn Prozent der Betriebe rechnen mit besseren, 82 Prozent mit gleich bleibenden und 8 Prozent mit schlechteren Geschäften. Der leicht positive Saldo zeigt an, dass es weiter aufwärts geht - allerdings mit moderatem Tempo. Bremsend wirkt sich unter anderem aus, dass die Investitionskonjunktur nach wie vor lahmt. Eine Sonderfrage zu den Unternehmensinvestitionen hat ergeben, dass zwar 12 Prozent der Saar-Unternehmen in diesem Jahr mehr investieren wollen als im Vorjahr. Diesen stehen allerdings immerhin 11 Prozent gegenüber, die ihre Investitionen drosseln wollen. Giersch: "Ein Grund für die gedämpfte Investitionsneigung ist, dass die Politik bisher allzu sehr auf Umverteilung gesetzt hat. Nach den sozialpolitischen Wohltaten der letzten Monate (Rentengeschenke, Mindestlohn) ist es jetzt an der Zeit, die Weichen in Deutschland wieder klar auf mehr Wachstum zu stellen. Nötig dazu wäre der Verzicht auf weitere arbeitsmarktpolitische Regulierungen, eine weitere Aufstockung der öffentlichen Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur sowie - zur Stimulierung von Investitionen in der Wirtschaft - die Wiedereinführung der degressiven Abschreibung."