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IHK setzt Zeichen: Verzicht auf Ausbildungsgebühren im Jahr 2009

Dr. Weber: "Wir werden die Herausforderung G8/G9 offensiv angehen"

(PresseBox) (Saarbrücken, )
Die IHK Saarland wird, mit Blick auf den doppelten Abi-Jahrgang G8/G9, im kommenden Jahr auf die Erhebung von Ausbildungsgebühren verzichten. Dies hat die IHK-Vollversammlung in ihrer Sitzung vom 11. Dezember 2008 einstimmig beschlossen. Der Gebührenerlass gilt für alle bis September 2009 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge IHK-zugehöriger Unternehmen. "Damit entlasten wir unsere ausbildenden Mitglieder einmalig um rund 800.000 Euro", sagte IHK-Präsident Dr. Richard Weber nach der Sitzung, "und wir hoffen, dass dieses Signal ankommt. Mit dem Verzicht wollen wir deutlich machen", so Weber, "dass wir die Herausforderung G8/G9 offensiv angehen und hierzu auch erhebliche Eigenbeiträge leisten werden. Dazu gehört auch die Aufstockung unseres Beraterteams und ein weiter verbessertes Informations- und Serviceangebot."

Im Jahre 2009 werden einmalig zwei Abiturjahrgänge, die des achtjährigen und die des neunjährigen Gymnasiums, aufeinander treffen. Das bedeutet, dass rund 2.800 Schülerinnen und Schüler zusätzlich die Schulen verlassen werden. Erfahrungsgemäß - so die IHK - werden davon rund 20 Prozent - also knapp 600 Jugendliche - eine duale Ausbildung anstreben. Folglich muss die Wirtschaft ihr Ausbildungsplatzangebot um rund sechs Prozent steigern.

Nach dem Votum der Vollversammlung werden die Gebühren für die Eintragung, Betreuung sowie in der Zwischen- und Abschlussprüfung für alle IHK-zugehörigen Unternehmen im kommenden Ausbildungsjahr auf Null gesetzt. Voraussetzung ist, dass die Ausbildung spätestens bis 30. September 2009 beginnt. Für alle nicht-IHK-zugehörigen Unternehmen bleiben die Gebühren unverändert.

Weber: "Natürlich wissen wir, dass die Entlastung um durchschnittlich 250 Euro je Ausbildungsplatz keinen übermäßigen Finanzierungsbeitrag darstellt. Aber wir möchten mit unserer Entscheidung ein Signal setzen. Ein solches Signal ist wichtig - sowohl in Richtung Politik und Medien als auch in Richtung unserer Unternehmen. Und ich hoffe, dass es auch unseren Ausbildungsberatern hilft, wenn sie vor Ort in den Betrieben für zusätzliche Ausbildungsplätze werben. Immerhin wollen wir im kommenden Jahr wieder mehr als 4.000 Betriebe persönlich besuchen. Dazu haben wir beschlossen - und das ist uns unser zweiter Beitrag - einen zusätzlichen Ausbildungsberater bei der IHK einzustellen. Wenn alle mitspielen, können wir es auch im nächsten Jahr schaffen, jedem Bewerber eine Chance auf Ausbildung hier im Land zu bieten."

Von der Wirtschaft erfordere die nochmalige Ausweitung des Lehrstellenangebotes einen wahren Kraftakt. Nicht nur, weil die Ausbildungsbereitschaft der Saar-Unternehmen bereits jetzt ein Rekordniveau erreicht habe, sondern vor allem auch wegen der schwierigen konjunkturellen Lage.

Ausbildung heute sichert Wachstum morgen

"Unsere Betriebe wissen natürlich, dass es im Saarland aufgrund der demographischen Entwicklung schon 2010 deutlich weniger Schulabgänger geben wird als heute. Und in zehn Jahren fehlt uns bereits ein Viertel des heutigen Nachwuchses", so Dr. Weber. "Ich setze deshalb darauf, dass die Chance G8 genutzt wird, jetzt die Fachkräfte für die Zukunft auszubilden." Selbst wenn die Konjunkturerholung länger als erhofft auf sich warten lasse, würden die Auszubildenden des Jahrgangs 2009, wenn sie am Ende ihrer Ausbildung (zwischen 2011 und 2013) dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stünden, gefragte Fachkräfte sein. Deshalb gelte mehr denn je: "Ausbildung heute sichert das Wachstum von morgen", so der IHK-Präsident.

Für 2009 rechnet die IHK - wegen der höheren Zahl an Bewerbern mit Abitur - dass sich die Chancen für Bewerber mit mittleren Bildungsabschluss oder Hauptschulabschluss tendenziell verschlechtern. Um hier gegenzusteuern wird die IHK intensiv die ganze Breite des beruflichen Spektrums vorstellen und bewerben, gezielt nach neuen Möglichkeiten und Partnern für eine Verbundausbildung suchen sowie Stellen- und Bewerberprofile besonders sorgfältig abgleichen. Gleichzeitig informieren die Mitarbeiter der IHK offensiv über Fördermaßnahmen des Landes und der Arbeitsagenturen. Schließlich werde man die Berufseinsteigertests 2009 noch früher starten, um den Bewerbern bessere Chance im Bewerbungsverfahren zu bieten. "Auf diese Weise wollen wir möglichst alle freien Ausbildungsstellen bis zu den Sommerferien vermittelt und besetzt haben. Dazu werden wir unser Beratungsangebot deutlich ausweiten. Und natürlich starten wir auch im nächsten Jahr wieder alle unsere bewährten Aktivitäten im Rahmen des Ausbildungspaktes. Ich bin mir sicher, dass auch alle unsere Partner - nicht zuletzt aus dem Bereich der Medien - mit vollem Engagement daran arbeiten werden, dass am Ende alle Jugendlichen die Chance auf Ausbildung erhalten", so Dr. Weber.

Rekordergebnis in 2008

Im IHK-Bereich ist die Zahl der neuen Ausbildungsverträge nach dem Rekordergebnis des Vorjahres nochmals gestiegen. Mit 5.344 Verträgen liegt die Zahl um 2,4 Prozent über dem Vorjahr.
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