Von der zurzeit diskutierten Absenkung der Zugangshürden raten beide Kammern ab. Sie würde künstlich Nachfrage erzeugen, die im Kern nicht vorhanden sei. "Wenn auf Ebene der Bundesregierung angesichts der Konjunkturerholung zu Recht die Reduzierung der Staatshilfen in die Wege geleitet wird, muss dies auch für den Kreditmediator gelten", so die beiden Hauptgeschäftsführer.
Die herkömmlichen Bürgschafts- und Finanzierungsprogramme sind nach Einschätzung von IHK und HWK in der aktuellen Lage völlig ausreichend. Im Saarland stehe den Unternehmen ein äußerst leistungsfähiges Netzwerk zur Verfügung, in das alle wichtigen Akteure der Wirtschaftsförderung - Banken, SIKB, Bürgschaftsbank, Kammern, Verbände, Wirtschaftsministerium - sehr engmaschig eingebunden seien. Die Wahrscheinlichkeit, dass Unternehmen - gleich vor welchen Finanzierungsaufgaben sie stehen - durch dieses Netz fallen, liege nahe null. Überdies sei zu erkennen, dass sich die Kreditwirtschaft bei der Mittelvergabe keineswegs nur an den schlechten Abschlüssen des Jahres 2009, sondern auch an den Perspektiven der Unternehmen für die kommenden Jahre orientiere. Wenn der von den Banken ungeliebte Kreditmediator hier Wirkung erzielt habe, sei diese Funktion mittlerweile weitgehend erfüllt. "Macht die Kreditwirtschaft ihre Arbeit gut, kann sich der Mediator zurückziehen", so Giersch und Brenner.
Hintergrund:
Das Mediatorenprogramm für Unternehmenskredite war vom Bundeswirtschaftsministerium in der Hochphase der Finanz- und Wirtschaftskrise eingerichtet worden. Kreditmediator Metternich trat am 1. März 2010 sein Amt an. Er und sein Team sollen zwischen Banken und Unternehmen vermitteln, wenn ein Geldinstitut keinen Kredit gewährt hat.