Unter dem Leitmotiv „Zukunft Innenstadt – gemeinsam gestalten“ appelliert die IHK an die Landes- und Kommunalpolitik, rasch Bündnisse für die Innenstädte einzurichten. Ziel dieser Bündnisse müsse es sein, die verschiedenen Interessenlagen und Kompetenzen auch neuer Akteure zu kanalisieren, den Horizont zur Problemlösung und Attraktivitätssteigerung zu erweitern sowie gemeinsam Lösungen mit dem Ziel zu erarbeiten, den Erlebnischarakter der Innenstädte zu stärken. Zugleich appelliert die IHK an die saarländische Landesregierung, ein Sonderprogramm zur finanziellen Förderung der Innenstädte nach dem Vorbild des Landes Hessen aufzulegen, das die urbanen Zentren stärkt.
IHK-Präsident Dr. Hanno Dornseifer: „Mit unserer Resolution wollen wir dazu beitragen, die saarländischen Innenstädte zukunftsfest zu machen. Denn die Corona-Pandemie hat kräftig an der Vitalität unserer Innenstädte gezehrt und die ohnehin schon bestehenden strukturellen Herausforderungen nochmals erheblich verschärft. Mit dem Ende des Lockdowns steigen Kundenfrequenzen und Umsätze zwar wieder an, doch der Einzelhandel kann seine Rolle als Zugpferd für die Innenstadt nicht mehr allein erfüllen. Damit die Innenstädte wieder zur alten Stärke finden, müssen sie sich daher komplett neu erfinden. Es braucht frische Ansätze, weitere Protagonisten und ein neues Bewusstsein.“
Handlungsbedarf sieht die IHK zudem bei der Etablierung eines professionellen Stadt- und Citymanagements sowie eines aktiven Leerstands- und Flächenmanagements. Darüber hinaus spricht sich die IHK-Vollversammlung dafür aus, digitale Lösungen für Einzelhandel, Hotellerie und Gastronomie stärker zu fördern und die Erreichbarkeit der Innenstädte zu sichern. Denn attraktive urbane Zentren sind ein wichtiger Standortfaktor im Wettbewerb der Regionen um Investitionen und Fachkräfte.
IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Frank Thomé: „Die Menschen kommen nicht mehr primär zum Shoppen in die City, sondern es geht ihnen um das Gesamterlebnis Innenstadt.“ Dazu zähle ein ansprechendes gastronomisches Angebot ebenso wie vielfältige kulturelle Events und ein breites Dienstleistungsangebot. „Um die Attraktivität der Innenstädte auch in Zukunft zu sichern, muss insbesondere das Stadtmarketing neu ausgerichtet und bedarfsgerecht personalisiert werden. Zugleich müssen die saarländischen Städte vom Land deutlich stärker als bisher finanziell unterstützt werden, denn nur dann werden sie die beachtlichen Zukunftsaufgaben wahrnehmen können. Dabei sollten sie selbst entscheiden können, wie sie den sich verändernden Anforderungen an ihre Funktionen sowie den von den unterschiedlichen Anspruchsgruppen geäußerten Erwartungen und Wünschen an die Innenstadt der Zukunft entsprechen“, so Thomé.