Beim Festakt zum 20jährigen Bestehen dieser Einrichtung im Haus der Saarwirtschaft gratulierten auch der Vizepräsident des Deutschen Patent- und Markenamtes, Siegfried Dellinger, und IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch. "Ein Land wie das Saarland, das die Zukunft mit Innovation und Technologie gewinnen will, braucht ein eigenes Patentinformationszentrum", machte Giersch deutlich. "Es hilft nämlich nicht nur, geistiges Eigentum zu schützen - es ist auch eine unverzichtbare Wissensbasis für Unternehmen, Ingenieure und Einzelerfinder".
Vielfältige Aufgaben - hohes Interesse
Ist meine technische Idee wirklich eine Neuheit? Kann ich diese Idee durch ein Patent oder ein anderes Schutzrecht gegenüber dem Wettbewerb schützen? Ist der Produktname und das Design, das ich mir ausgedacht habe, nicht schon anderweitig vergeben? Wie kann ich mein geistiges Eigentum wirksam schützen? Dies sind typische Fragestellungen, die das Patent- und Markenzentrum der Zentrale für Produktivität und Technologie Saar (ZPT) schon seit nunmehr 20 Jahren tagtäglich beantwortet.
Die Dienstleistungen des "PIZ" (Patentinformationszentrum), wie es im Unternehmerjargon auch gerne genannt wird, werden rege in Anspruch genommen: Pro Jahr lassen sich im Durchschnitt über 1.500 Erfinder, Entwicklungsleiter und Unternehmer in Sachen Schutzrechte bei der ZPT beraten. Über 25.000 Schutzrechtskopien jährlich rufen die Interessenten beim PIZ ab.
Über ein Viertel aller saarländischen Anmeldungen für Patente, Gebrauchsmuster, Marken- und Geschmacksmuster werden über das PIZ eingereicht - seit Jahren ein stabiler Wert. Das Patentinformationszentrum der ZPT gehörte zu den ersten Patent- und Markenzentren in Deutschland und erfüllt diese hoheitliche Aufgabe seit inzwischen zehn Jahren. Mittlerweile ist das PIZ nicht nur für die Unternehmen der Saarwirtschaft zur bevorzugten Anlaufstelle in allen Fragen rund um Innovationen und deren Schutzfähigkeit geworden. Es genießt bei Erfindern, Unternehmern und Juristen im ganzen Land höchstes Ansehen.
Innovationen sind Grundlage für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Sie kommen nicht nur aus Großunternehmen; im Gegenteil - viele pfiffige Ideen entstammen findigen Köpfen aus kleinen und mittleren Unternehmen. Für alle Akteure in Innovationsprozessen ist es gleichermaßen wichtig, sich über die Eigentumsrechte an geistigem Wissen zu informieren. Hierzu zählen neben Patenten auch Gebrauchs- und Geschmacksmuster sowie Marken. Während ein Patent vor der Eintragung amtlich geprüft und nur bei einer deutlichen "Innovationshöhe" erteilt wird, kann man ein Gebrauchsmuster (oft auch als der "kleine Bruder" des Patents bezeichnet) ohne Prüfung und schon bei einer geringeren Innovationshöhe eintragen lassen. Ebenso wie Patente stellen Gebrauchs- und Geschmacksmuster einen wichtigen Schutz vor Nachahmern dar.
Unverzichtbare Wissensbasis
Viele saarländische Unternehmen kommen regelmäßig und frühzeitig zum PIZ, um bestimmte Ideen für neue Produkte oder technische Neuerungen auf ihren Innovationsgehalt prüfen zu lassen. Dies hilft, Doppelentwicklungen zu vermeiden und erspart Zeit und Kosten: Patente sind insofern ein wichtiger Indikator dafür, ob eine vorgeschlagene technische Idee wirklich Neuheitscharakter hat. Mehr noch: Patente stellen eine technische Bibliothek dar, die ständig auf dem neusten Stand gehalten wird. Neben dem Schutz des eigenen geistigen Eigentums gibt es nämlich noch eine andere wichtige Funktion des Patentinformationszentrums: Gemeint ist die Patentrecherche. Sie bietet ein ausgezeichnetes Instrument zur Beobachtung der Konkurrenz. Wer regelmäßig die Patentliteratur studiert, ist auf der Höhe der Zeit, kennt den jeweils neuesten Stand der Technik und kann sich ein Bild davon machen, wo Wettbewerber stehen.
In den letzten Jahren hat die Beratung in allen Fragen rund um "Marken" erheblich an Bedeutung zugenommen. Das gleiche gilt für Designfragen (Geschmacksmuster) sowie Urheberrechte, vor allem im Zusammenhang mit Softwareentwicklungen. Gerade kleine und kleinste Unternehmen sowie Existenzgründer haben hier einen hohen Beratungsbedarf.