Mehr als sieben Millionen Euro an Drittmitteln eingeworben
In seinem Rechenschaftsbericht wies Institutsleiter Prof. Dr. Rolf Müller darauf hin, dass seit der Gründung des Instituts vor neun Jahren weit über sieben Millionen Euro an Drittmitteln eingeworben wurden. Das Institut, das inzwischen rund 40 Mitarbeiter darunter 14 Doktoranden beschäftigt, hat sich unter der Leitung von Prof. Müller zu einem tragenden Eckpfeiler des Biotechnologiestandorts Saarland entwickelt. Es war nicht zuletzt "Keimzelle" für das im letzten Jahr gegründete Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS), das ebenfalls von Prof. Müller geleitet wird. Die Forschungsergebnisse aus Saarbrücken werden längst weltweit zitiert; zwei ehemalige Mitarbeiter erhielten einen Ruf an andere renommierte Hochschulen und leiten dort jetzt eigene Arbeitsgruppen. Prof. Rolf Schneider, Mitglied des Beirats der Ursapharm GmbH und ehemaliger Vizepräsident der IHK Saarland, würdigte die Bedeutung der beiden Forschungsinstitute und die besonderen persönlichen Verdienste von Prof. Dr. Rolf Müller. "Forschung und Entwicklung werden nicht nur immer wichtiger für den Erfolg im globalen Wettbewerb. Exzellenz in der Forschung wird auch immer mehr zu einem entscheidenden Faktor für die regionale Entwicklung", so Prof. Schneider.
Biopharmazeutika treiben medizinischen Fortschritt
Die so genannten Biopharmazeutika, deren Entwicklung wesentlich auf die Forschungsarbeiten in Saarbrücken zurückgeht, bilden mit rund 16 Prozent einen stabilen Anteil am gesamten deutschen Pharmamarkt. "Diese gentechnisch hergestellten Medikamente haben die Medizin entscheidend vorangebracht", so Schneider. "Sie spielen vor allem eine herausragende Rolle bei der Behandlung von Kindern: Rund zwei Drittel aller Biopharmazeutika sind auch oder sogar ausschließlich für Kinder zugelassen." Obwohl sich die Biotech-Branche in nur zwei Jahren als bedeutender Wirtschaftsfaktor etabliert habe, hänge ihre weitere Entwicklung in der Bundesrepublik vor allem von den künftigen gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen ab. "Drastische und sprunghafte Eingriffe der Bundesregierung, wie z. B. die starke Anhebung des Zwangsrabatts bei Arzneimitteln, sind jedenfalls kein Beitrag zu einer verlässlichen und zukunftsorientierten Innovationspolitik", so Schneider.