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Osteuropa – wichtige Zielregion für Saar-Exporte

(PresseBox) (Saarbrücken, )
Die Staaten Mittel- und Osteuropas sowie der Russischen Föderation sind zu einem wichtigen Standbein der Saar-Exportwirtschaft geworden: Nach Angaben der IHK Saarland ist der Anteil Mittel- und Osteuropas an den saarländischen Exporten in den letzten 15 Jahren von zwei auf heute über zehn Prozent gestiegen und liegt damit doppelt so hoch wie im Bundesdurchschnitt. Insgesamt belief sich der Wert der Saar-Ausfuhren in diese Region zuletzt auf rund eine Milliarde Euro. Standen zunächst die EU-Neumitglieder Polen, Tschechien und Ungarn im Focus der saarländischer Exportbemühungen, so hat sich seit dem letzten Jahr die Russische Förderation mit allein knapp drei Prozent der saarländischen Exporte an die Spitze gesetzt. Für fast 400 Millionen Euro lieferte das Saarland hauptsächlich Stahl, Kraftfahrzeuge und Kraftfahrzeugteile. In den anderen osteuropäischen Absatzmärkten spielt die Kfz-Branche eindeutig die Hauptrolle, gefolgt von Stahlblechen und -drähten von der Saar und den Erzeugnissen des Maschinen- und Anlagenbaus.

Saar-Unternehmen erfolgreich im Export – Einfuhren steigen dynamisch

Bis vor wenigen Jahren war die Handelsbilanz des Saarlandes mit Osteuropa positiv, d. h. es wurden mehr Waren dorthin exportiert als von dort eingeführt. Die Saarwirtschaft war dabei als Lieferant von Maschinen und Ausrüstungen in der Aufbauphase besonders erfolgreich. Dieser Absatzerfolg hält zwar weiter an; inzwischen entwickeln sich jedoch die Einfuhren deutlich dynamischer. Bereits im Jahr 2006 lagen die Importe um fast 200 Millionen Euro höher als die Exporte. Dass bei der Einfuhr ebenfalls die Kfz-Industrie und ihre Zulieferer die Hauptrolle spielen, zeigt, welch hohen Verflechtungsgrad diese Branche auch im erweiterten Europa erreicht hat. Eingeführt werden zunehmend aber auch Maschinen und Anlagen; einige davon werden bereits unter Beteiligung saarländischer Unternehmen produziert. Der Hintergrund: Einige mittelständische Saar-Unternehmen haben aus Kostengründen besonders lohnintensive Teile der Fertigung Richtung Osten verlagert. Obwohl mittlerweile einige dieser Engagements aus Qualitätsgründen wieder zurückgefahren wurden, bleibt doch ein stabiler Block von Saar-Firmen, die im Ausland produzierte Vorerzeugnisse für die heimische Endproduktion importieren. Erst die dadurch mögliche Mischkalkulation erlaubt konkurrenzfähige Angebotspreise auf den Weltmärkten. Allerdings ist dieser Kostenvorteil schon wieder im Schwinden begriffen: In den Boom-Regionen in Polen, rund um die Hauptstädte Prag und Budapest sowie nahe der tschechisch-österreichischen Grenze, haben sich mittlerweile hoch aktive Industriezonen mit nahezu Vollbeschäftigung etabliert. Die kräftigen Lohnsteigerungen dort lassen ein Angleichen an westeuropäisches Niveau innerhalb weniger Jahre erwarten. Nur in peripheren Gebieten können Firmen noch deutliche Lohnkostenvorteile realisieren.

Vielfältige Unterstützung für mittelständische Unternehmen

"Die Erfolge in Osteuropa kommen nicht von ungefähr", so der für den Geschäftsbereich International zuständige IHK-Vizepräsident Paul-Martin Milius. Die saarländischen Unternehmen verfügen nicht nur über viel Know-how und eine konkurrenzfähige Produktpalette. Sie sind auch früh in diese Märkte gestartet. Dabei wurden sie von IHK, ZPT und Wirtschaftsministerium tatkräftig unterstützt. Diese Partner von "Saarland International" haben ihre Maßnahmen der Außenwirtschaftsförderung gezielt in Richtung Osteuropa gebündelt. Die Organisation von Markterkundungsreisen und Messegemeinschaftsständen sowie die gezielten Marktinformationen bei IHK-Informationsveranstaltungen haben es vielen Mittelständlern erleichtert, Vertriebs- und Kooperationspartner in Osteuropa zu finden und Chancen und Risiken abzuwägen. "Auch in Zukunft wird "Saarland International" – neben den Boom-Märkten Asiens – Osteuropa fest im Blick behalten.", so Milius.

Weitere Informationen:

Eine detaillierte Analyse der saarländischen Handelsbeziehungen auch zu anderen Regionen findet sich in der Dezember-Ausgabe der IHK-Zeitschrift "Wirtschaft".
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