Am stärksten fiel das Minus bei den Ausfuhren nach Russland aus. Die Lieferungen der Saarindustrie in dieses nach wie vor sehr rohstoffabhängige Land haben sich gegenüber 2008 fast halbiert. Auf der Liste der Länder mit den höchsten Minusraten folgen Spanien (- 35 Prozent), Tschechien (- 34 Prozent) sowie Schweden und Großbritannien (jeweils - 32 Prozent). Deutlich rückläufig waren auch die Exporte in unser Nachbarland Frankreich, das nach wie vor der größte Auslandsmarkt der Saarindustrie ist. Hier belief sich der Rückgang auf 28 Prozent.
Zuwächse in Südkorea und Griechenland
Bemerkenswert ist, dass die Ausfuhren in die USA, in die Schweiz, nach Luxemburg, nach Norwegen und nach Indien nur einstellige Minusraten aufweisen. Auf zwei Auslandsmärkten konnte die Saarindustrie sogar zulegen: in Südkorea mit einem Zuwachs von 12 Prozent und Griechenland mit einem Zuwachs von 24 Prozent. Beide Länder rangieren beim Exportvolumen auf der Liste allerdings relativ weit hinten auf den Plätzen 16 und 20.
Bei den Produktgruppen waren die stärksten Rückgänge bei Stahlprodukten, vor allem bei Profilstahl (- 60 Prozent) und Draht (- 55 Prozent) zu verzeichnen. Auf diese Stahlprodukte entfallen immerhin fast 14 Prozent aller Saar-Exporte. Stark betroffen waren zudem die Mess-, Steuer- und Regeltechnik (- 34 Prozent) sowie Kraftfahrzeuge (- 24 Prozent) und Kfz-Zulieferungen (- 30 Prozent). Der Kfz-Bereich ist mit einem Anteil von gut 40 Prozent nach wie vor die mit Abstand stärkste Exportbranche an der Saar. Positiv hervorzuheben sind die Ausfuhren in den Bereichen "Medizinische Geräte" und "Pharmazeutische Erzeugnisse". Hier konnten Zuwächse von jeweils mehr als einem Drittel erzielt werden.
Mit Blick in die Zukunft stimmt zuversichtlich, dass die Exportentwicklung ihren Tiefpunkt - saisonbereinigt - bereits im vergangenen Frühjahr erreicht hat. Seither sind die Saar-Exporte wieder kräftig gestiegen. Sie lagen gegen Ende des vergangenen Jahres zwar noch um rund 13 Prozent unter dem Niveau von 2008, aber bereits um mehr als ein Viertel über dem Tiefstand vom Frühjahr. Die Tendenz ist weiter positiv. "Wenn die Weltwirtschaft im laufenden Jahr - wie erwartet - um rund drei Prozent wächst, wird der Außenhandel in 2010 und 2011 zum Motor der weiteren Konjunkturerholung werden. Als exportstarker Wirtschaftsraum wird das Saarland überdurchschnittlich profitieren. Dazu trägt bei, dass die Saar-Unternehmen ihre Wettbewerbsposition auf den Weltmärkten in der Krise weiter festigen konnten", so Giersch.