Insgesamt bewerten derzeit 19 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut, 55 Prozent mit befriedigend und 26 Prozent mit schlecht. Der IHK-Lageindikator als Saldo aus Gut- und Schlechtmeldungen der Unternehmen hat sich im Februar um zwei Zähler auf minus sieben Punkte verbessert. Er liegt inzwischen um 10 Punkte über seinem Tiefststand vom April vergangenen Jahres.
Trotz der anhaltenden Erholung bleibt das Konjunkturbild gespalten. Vor allem im verarbeitenden Gewerbe ist die Lage vielfach noch schwierig. Rund 40 Prozent der befragten Unternehmen melden hier nach wie vor eine schlechte Geschäftslage. Nur fünf Prozent bewerten ihre Situation mit gut. Besonders spürbar sind die Nachwirkungen der Weltwirtschaftskrise im Fahrzeugbau, in der Stahlindustrie, im Maschinenbau, bei den Gießereien sowie in der Gummi- und Kunststoffindustrie. Angespannt ist die Lage auch in der Bauwirtschaft. Hier kommt der strenge Winter erschwerend hinzu. Deutlich besser ist dagegen die Lage in vielen Bereichen des Dienstleistungsbereichs. Versicherungen und EDV-Unternehmen melden mehrheitlich gute Geschäfte. Der Handel, das Verkehrsgewerbe und die unternehmensnahen Dienstleister sind im Großen und Ganzen zufrieden. Im Hotel- und Gaststättengewerbe ist die Lage dagegen eher schlecht als recht.
Wieder mehr Investitionen
Die Konjunkturerholung an der Saar wird sich auch in den kommenden Monaten fortsetzen. Das signalisiert der IHK-Erwartungsindikator. Er ist im Februar gegenüber dem Vormonat um einen Punkt auf neun Zähler gestiegen. Insgesamt rechnen derzeit 16 Prozent mit besseren, 77 Prozent mit gleich bleibenden und sieben Prozent mit schlechteren Geschäften. Giersch: "Die Zuversicht wächst vor allem in der Exportwirtschaft. Die Unternehmen können sich dabei auf eine wachsende Nachfrage in nahezu allen Teilen der Welt - vor allem aber in den großen Schwellenländern Asiens und Lateinamerikas - stützen. Insgesamt sehen wir gute Chancen, dass die Saarwirtschaft das Vorkrisenniveau bereits wieder in 2012 erreichen kann."
Die wachsende Zuversicht hat auch zur Folge, dass sich die Investitionsneigung der Unternehmen allmählich wieder normalisiert. Rund 24 Prozent der Saarunternehmen wollen in diesem Jahr mehr investieren als im vergangenen, 16 Prozent weniger. Wieder nach oben zeigt die Investitionsbereitschaft insbesondere in den Kernbereichen der Saarindustrie, also im Fahrzeugbau, im Maschinenbau und in der Stahlindustrie. Giersch: "In 2009 hatten viele Betriebe Investitionen aufgrund der Krise aufgeschoben. Diese holen sie in 2010 zumindest teilweise nach."
Lage auf dem Arbeitsmarkt bleibt angespannt
Auf dem Arbeitsmarkt bleibt die Lage trotz der konjunkturellen Erholung weiter angespannt. Die Beschäftigung wird sinken, die Arbeitslosigkeit zunehmen. Giersch: "Der Anstieg wird aber relativ moderat ausfallen, da die Unternehmen alle Möglichkeiten ausschöpfen, ihre Stammbelegschaften über das Konjunkturtal hinweg zu halten. Der beschäftigungsorientierte Tarifvertrag in der Metall- und Elektroindustrie leistet dazu einen wichtigen Beitrag. Es bleibt bei unserer Einschätzung, dass die Arbeitslosenzahl im Jahresschnitt nicht über 45.000 steigen wird."