Insgesamt bewerten derzeit 39 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut, 52 Prozent mit befriedigend und nur noch neun Prozent mit schlecht. Der IHK-Lageindikator als Saldo aus Gut- und Schlechtmeldungen ist damit um einen Punkt auf 30 Zähler gestiegen. Gute Geschäfte melden vor allem die Stahlindustrie, der Fahrzeugbau, der Maschinenbau, der Stahlbau sowie die Medizintechnik. In der Bauwirtschaft ist die Stimmung eher gedämpft, wenngleich gerade kleinere Betriebe noch von den Konjunkturprogrammen profitieren.
Im Dienstleistungsbereich melden vor allem die Versicherungen gute Geschäfte. Überwiegend zufriedene Stimmen kommen von den unternehmensnahen Dienstleistern und aus dem Verkehrsgewerbe. Im Handel ist die Stimmung gespalten: Während langlebige Gebrauchsgüter wie Unterhaltungselektronik und Möbel gesucht sind, ist das Geschäft mit Gütern des täglichen Bedarfs eher flau. Gedämpft ist auch die Stimmung im Hotel- und Gaststättengewerbe.
Fachkräftemangel wird zunehmend zum Problem
Die Erwartungen der Unternehmen sprechen dafür, dass die Saarwirtschaft im Winterhalbjahr auf Wachstumskurs bleibt. Insgesamt rechnen 16 Prozent der befragten Unternehmen mit besseren, 79 Prozent mit gleich bleibenden und fünf Prozent mit schlechteren Geschäften. Der IHK-Erwartungsindikator hat sich damit im Oktober gegenüber dem Vormonat um drei Punkte auf elf Zähler verbessert.
Die Zuversicht der Unternehmen beruht auf einer weiterhin lebhaften Weltkonjunktur, einer Verstetigung des Aufschwungs im Inland und einer zunehmenden Beschäftigung. Klingen: "Da der Aufschwung mehr und mehr den Arbeitsmarkt erfasst, rechnen wir für die kommenden Monate damit, dass auch die eher binnenorientierten Branchen, wie die Bauwirtschaft, der Einzelhandel und die haushaltsnahen Dienstleister, aus dem Schatten der Konjunktur treten."
Auf dem saarländischen Arbeitsmarkt setzen sich die positiven Tendenzen der vergangenen Monate fort. Die Arbeitslosigkeit und die Kurzarbeit werden bis zum Jahresende hin fallen. Im Dienstleistungsbereich zeichnen sich per Saldo sogar weitere Einstellungen ab. Klingen: "Die Kehrseite der Medaille ist, dass es für viele Unternehmen immer schwieriger wird, geeignete Fachkräfte zu gewinnen. Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung wird die Sicherung des Fachkräftebedarfs zur größten gesellschaftlichen Herausforderung in unserem Land."