Insgesamt bewerten derzeit 43 Prozent der befragten Unternehmen ihre Lage mit „gut“, 51 Prozent mit „befriedigend“ und sechs Prozent mit „schlecht“. Der IHK-Lageindikator (Saldo aus „Gut“- und „Schlecht“-Meldungen) ist damit gegenüber März um drei Punkte auf 37 Zähler gestiegen. Hauptgrund hierfür ist, dass der Aufschwung inzwischen auch die eher binnenorientierten Branchen erfasst hat. Das gilt beispielsweise für das Ernährungsgewerbe, die Holzwirtschaft und die Druckindustrie. Am besten laufen die Geschäfte aber nach wie vor in der Stahlindustrie, im Stahlbau, bei den Gießereien, im Maschinenbau, in der Medizin-, Mess- und Regeltechnik, bei den Versicherungen und in der IT-Branche. Im Handel hat sich die Lage zwar etwas verbessert, davon profitieren bislang aber ganz vorwiegend Kaufhäuser, Discounter und Verbrauchermärkte. Giersch: „Der positive Beschäftigungstrend schafft Vertrauen und bringt den Verbrauchern mehr Einkommen. Der private Konsum dürfte deshalb in den kommenden Monaten weiter zulegen. Die steuerbedingte Wachstumsdelle im ersten Quartal ist überwunden.“
Mit Zuversicht in den Sommer
Die Erwartungen der Unternehmen signalisieren eine anhaltende Belebung der Geschäfte. Der IHK-Erwartungsindikator (Saldo aus Besser- und Schlechtermeldungen) ist im April gegenüber dem Vormonat um zwei Punkte gestiegen. Mit elf Punkten liegt er auf dem höchsten Stand seit zwei Jahren. Insgesamt rechnen 15 Prozent der Unternehmen für die Sommermonate mit besseren, 81 Prozent mit gleich bleibenden und nur vier Prozent mit schlechteren Geschäften.
Die Zuversicht der Unternehmen beruht auf einer anhaltend lebhaften Weltkonjunktur, einer Verstetigung des Aufschwungs im Inland und der zunehmenden Beschäftigung. Giersch: „Diesen Chancen stehen aber auch Risiken gegenüber, etwa eine andauernde Euroaufwertung, höhere Ölpreise und eine weitere Konjunkturabschwächung in den USA. Gift für die Konjunktur wären zudem Lohnabschlüsse, die über den Produktivitätszuwachs hinausgehen. Sie würden den weiteren Aufbau von Beschäftigung gefährden.“