Insgesamt bewerten derzeit 40 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut, 50 Prozent mit befriedigend und 10 Prozent mit schlecht. Gute Geschäfte melden vor allem die Unternehmen aus den Bereichen Medizin-, Mess- und Automatisierungstechnik, Fahrzeugbau und Maschinenbau. In der Elektroindustrie, im Stahlbau, in der Ernährungsindustrie sowie in der Gummi- und Kunststoffindustrie wird die Lage überwiegend als befriedigend eingeschätzt. In der Stahlindustrie zeigen sich erste Erholungstendenzen. Über alle Industriebranchen gerechnet ist der Umsatz der Saarindustrie in den ersten acht Monaten dieses Jahres um 5,2 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum gestiegen (Bund: + 1,8 Prozent).
Der Handel und die Dienstleistungsunternehmen berichten entsprechend der anhaltend robusten Konsumneigung mehrheitlich über gute Geschäfte. Aber auch im Verkehrssektor, bei den Versicherungen und bei den unternehmensnahen Dienstleistern liegen die Lageindikatoren im positiven Bereich.
Auf Wachstumskurs gehen!
Für die kommenden sechs Monate ist die Saarwirtschaft verhalten optimistisch. Insgesamt rechnen 12 Prozent der Betriebe mit besseren und 8 Prozent mit schlechteren Geschäften. Die übrigen 80 Prozent erwarten eine etwa gleich bleibende Entwicklung. Giersch: "Wir befinden uns in einer Phase der Wachstumsschwäche, die zum Teil auch hausgemacht ist. Sorge bereitet insbesondere die Zurückhaltung von Staat und Wirtschaft bei den Investitionen. Bundesweit hat sich eine Investitionslücke von rund drei Prozent des BIP gebildet, die es jetzt rasch zu schließen gilt. Nötig dazu sind unter anderem mehr staatliche Infrastrukturinvestitionen, steuerliche Investitionsanreize wie die Wiedereinführung der degressiven Abschreibung und der konsequente Verzicht auf zusätzliche staatliche Regulierungen, wie sie etwa in der Zeitarbeit und bei Werkverträgen geplant sind. Kurzum: Die große Koalition in Berlin muss unverzüglich auf Wachstumskurs gehen."