Insgesamt bewerten derzeit 39 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut, 45 Prozent mit befriedigend und 16 Prozent mit schlecht. Gegenüber dem Vormonat hat sich der Saldo aus Gut- und Schlechtmeldungen um 1,5 Punkte verschlechtert. Trotz dieses Rückgangs liegt der IHK-Lageindikator mit 22,6 Punkten aber weiterhin über seinem langfristigen Durchschnitt (18,5 Punkte) und über dem vergleichbaren Ifo-Indikator für ganz Deutschland.
Branchenbild weiterhin gespalten
Der Blick in die Branchen zeigt, dass die gegenwärtige Konjunkturschwäche nicht alle Branchen trifft. So berichten etwa der Handel und die Dienstleistungsunternehmen mehrheitlich von guten bis sehr guten Geschäften. Im Aufwind befinden sich insbesondere die Versicherungen und die IT-Branche und mit Abstrichen auch die unternehmensnahen Dienstleister. Überwiegend positive Stimmen kommen auch aus der Gastronomie. Im Verkehrsgewerbe wird die Lage dagegen nur als befriedigend eingeschätzt.
Nicht ganz so rund laufen die Geschäfte in der Industrie. Hier halten sich die Positiv- und Negativmeldungen in etwa die Waage. Gute Geschäfte melden vor allem die Medizin-, Mess- und Automatisierungstechnik, der Maschinenbau und der Stahlbau. Die Elektroindustrie, die Hersteller von Metallwaren und die Bauwirtschaft beurteilen ihre Lage überwiegend mit befriedigend. Im Fahrzeugbau belasten die Marktschwäche in Südeuropa und die geringe Nachfrage nach Nutzfahrzeugen die Geschäfte. In der Stahlindustrie drücken weltweite Überkapazitäten und die zögerliche Umsetzung der Energiewende auf die Marge.
Arbeitsmarkt bleibt robust
Die verhaltene Konjunktur hat kaum Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Die Unternehmen reagieren auf die schwächere Nachfrage durch eine Verringerung der Arbeitszeit und versuchen so, ihre Arbeitskräfte trotz der gegenwärtigen Schwächephase zu halten. Die Beschäftigung bleibt deshalb auf Rekordniveau und die Arbeitslosigkeit wird nur vorübergehend leicht zunehmen. Im weiteren Jahresverlauf wird die Zahl der Arbeitslosen wieder zurückgehen. Klingen: "Durch das Zusammenspiel von anziehender Konjunktur und demographisch bedingtem Rückgang der Erwerbspersonen könnte die Arbeitslosenquote bis zum Jahresende auf sechs Prozent sinken."