Die Unternehmen sind mit ihrer aktuellen Geschäftslage im Großen und Ganzen noch zufrieden. Insgesamt bewerten 39 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut, 46 Prozent mit befriedigend und nur 15 Prozent mit schlecht. Mit Blick auf die einzelnen Branchen ergibt sich allerdings ein gespaltenes Konjunkturbild: Während die Lage im Handel und im Dienstleistungsbereich überwiegend positiv eingeschätzt wird, halten sich in der Industrie die Gut- und Schlechtmeldungen in etwa die Waage.
Innerhalb der Industrie berichten nur noch die Unternehmen aus der Medizin-, Mess- und Automatisierungstechnik sowie dem Stahlbau über gute Geschäfte. Im Fahrzeugbau ist die Lage uneinheitlich: Betriebe, die überwiegend als Zulieferer im Premiumsegment tätig sind, erfreuen sich weiterhin lebhafter Geschäfte. Dagegen stockt es bei jenen Unternehmen, die auf den Mittelklasse- und Kompaktwagenbereich fokussiert sind. Hier macht sich die Absatzflaute auf dem europäischen Automarkt besonders bemerkbar. In der Stahlindustrie drücken weltweite Überkapazitäten und Unsicherheiten über den Fortgang der Energiewende die Stimmung. In der Bauwirtschaft halten sich die Positiv- und Negativmeldungen in etwa die Waage.
Aus dem Dienstleistungsbereich melden insbesondere die Versicherungen, die IT-Branche und die haushaltsnahen Dienstleister gute Geschäfte. Der Handel sowie das Hotel- und Gaststättengewerbe profitieren weiterhin von der robusten Beschäftigung. Dagegen macht sich im Verkehrsbereich inzwischen die schwächere Industriekonjunktur bemerkbar.
Trotz Stagnation weiterhin robuster Arbeitsmarkt
Im bevorstehenden Winterhalbjahr wird die Saarkonjunktur weiter zur Schwäche tendieren. Das signalisieren die Geschäftserwartungen der Unternehmen: Nur noch 9 Prozent rechnen mit besseren, 76 Prozent mit gleich bleibenden und 15 Prozent mit schlechteren Geschäften. Skeptische Stimmen überwiegen vor allem in der Industrie, wo der Erwartungsindikator inzwischen mit minus 15 Punkten deutlich im negativen Bereich liegt. Bei Handel und Dienstleistern zeigt die Tendenz dagegen leicht nach oben. Giersch: "Viele Unternehmen sind gestärkt aus der letzten Krise herausgekommen. Sie sind wettbewerbsfähiger geworden, haben Rücklagen und flexible Strukturen geschaffen. Insofern sind sie gut gerüstet, auch eine längere Phase der Stagnation unbeschadet zu überstehen."
Auf dem Arbeitsmarkt bleibt die Lage zunächst noch weiter freundlich. Allerdings wird der Beschäftigungsaufbau während der Wintermonate zum Stillstand kommen und die Arbeitslosigkeit saisonbedingt etwas ansteigen. Giersch: "Es wäre aber falsch, diese Entwicklung als eine grundsätzliche Trendwende zum Schlechteren zu interpretieren. Denn der demografische Wandel und der dadurch bedingte Fachkräftemangel hat in den Unternehmen dazu geführt, Arbeitskräfte auch in schwächeren Phasen zu halten."