Insgesamt bewerten derzeit 52 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut, 38 Prozent mit befriedigend und nur noch 10 Prozent mit schlecht. Gut laufen die Geschäfte in der Elektroindustrie, im Maschinenbau, in der Keramikindustrie sowie in Teilen der Automobilwirtschaft, der Stahlindustrie, der Gießereien, der Gummi- und Kunststoffindustrie und bei den Herstellern von Metallwaren. Überwiegend befriedigend ist die Lage im Ernährungsgewerbe, im Stahlbau, in der Medizintechnik und in der Bauwirtschaft.
Im Dienstleistungsgewerbe berichten 88 Prozent der befragten Unternehmen über gute oder befriedigende Geschäfte. Dies ist der beste Wert seit März 2020. Gute bis sehr gute Geschäfte vermelden die IT-Branche und die sonstigen unternehmensnahen Dienstleister, die Versicherungswirtschaft und Teile des Verkehrsgewerbes. Bei den Banken ist die Lage überwiegend befriedigend. Im Handel ist die Situation gespalten. Zwar ziehen Frequenzen und Umsätze angesichts steigender Konsumfreude weiter an – allerdings dämpfen Materialknappheit, lange Lieferzeiten und steigende Einkaufspreise in einigen Segmenten die Geschäftstätigkeit. Differenziert zeigt sich auch die Situation in der Hotellerie- und Gastronomie. Hier profitieren aktuell jene Betriebe, die im Tourismussegment gut positioniert sind.
Den Standort fit für die Zukunft machen!
Für den weiteren Jahresverlauf zeigen sich die Unternehmen mehrheitlich zuversichtlich. 14 Prozent der Betriebe rechnen mit besseren, 80 Prozent mit gleichbleibenden und nur sechs Prozent mit schlechteren Geschäften. Mehr Besser- als Schlechtermeldungen kommen insbesondere aus der IT-Wirtschaft und aus der Industrie. Ursächlich dafür sind die über die Sommermonate nochmals deutlich gestiegenen Auftragseingänge, die inzwischen ein Plus von 39 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum aufweisen (Bund: +31 Prozent). Bei den Banken, in Teilen des Handels und im Fahrzeugbau überwiegt dagegen die Skepsis. „Damit die Unternehmen den ökologischen, ökonomischen und digitalen Transformationsprozess meistern können, benötigt die Wirtschaft nach der Bundestagswahl rasch ein Entfesselungsprogramm. Signifikante politische Fortschritte sind vor allem beim Ausbau der Netzinfrastruktur, bei der Beschleunigung der Planungs- und Genehmigungsverfahren, bei der Digitalisierung von Bildung und Verwaltung sowie bei der überbordenden Steuer- und Abgabenlast unerlässlich, um den Standort Deutschland fit für die Zukunft zu machen. Angesichts der großen Herausforderungen, vor denen die Wirtschaft steht, braucht es auf all diesen wirtschaftspolitischen Handlungsfeldern dringend mehr Mut und Tatkraft“, so Thomé.