Insgesamt bewerten derzeit 31 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit „gut“, 61 Prozent mit „befriedigend“ und acht Prozent mit „schlecht“. Der Saldo aus „Gut“- und „Schlecht“-Meldungen ist damit gegenüber dem Vormonat um einen Punkt auf 23 Zähler gefallen.
Gute Geschäfte melden insbesondere die IT-Branche, das Versicherungsgewerbe, die Gießereien, der Maschinenbau, die Hersteller von Metallerzeugnissen und die Medizin-, Mess- und Regelungstechnik. Eher durchwachsen ist die Lage im Fahrzeugbau, der sich weit weniger dynamisch entwickelt als im Vorjahr, und in der keramischen Industrie. Im Handel bleibt das Bild gespalten: Vor allem Kaufhäuser und der Fachhandel mit langlebigen Gebrauchsgütern melden lebhaftere Geschäfte. In der Bauwirtschaft setzt sich der Aufstieg aus der Talsohle fort. Eher schlecht laufen die Geschäfte im Druckgewerbe.
Kaum neue Impulse im zweiten Halbjahr
In den kommenden sechs Monaten wird die Saarwirtschaft weiter auf einem flachen Wachstumspfad bleiben; ein Zugewinn an Dynamik ist nicht zu erwarten. Insgesamt rechnen 15 Prozent der befragten Unternehmen mit besseren, 73 Prozent mit gleich bleibenden und 12 Prozent mit schlechteren Geschäften. In der Industrie ist der Erwartungsindikator im August erstmals unter die Null-Linie gefallen, was auf ein Abflachen der Exportkonjunktur schließen lässt. Giersch: „Die schwächere Weltkonjunktur und Belastungsfaktoren wie die hohen Energiepreise, steigende Zinsen und der feste Euro hinterlassen hier erste Bremsspuren.“
Mit etwas lebhafteren Geschäften rechnen die Bauwirtschaft, das Ernährungsgewerbe, die Druckindustrie und die Holzwirtschaft. Auch die IT-Branche, die Versicherungen, das Verkehrsgewerbe und der Maschinenbau erwarten eine leicht anziehende Nachfrage. In der Stahlindustrie hält die gute Branchenkonjunktur weiter an. Dagegen deuten die Meldungen aus dem Fahrzeugbau, aus der Gummi- und Kunststoffindustrie, der Elektroindustrie und den unternehmensnahen Dienstleistungsbranchen auf eine eher verhaltene Entwicklung hin. Giersch: „Wachsende Risiken für die Konjunktur sehen wir nach der Jahreswende. Dann könnten die dämpfenden Effekte der Mehrwertsteuererhöhung mit einer weiteren Abschwächung der Weltkonjunktur zusammen treffen.“ Die Bundesregierung solle dem vorbeugen und der Konjunktur durch wirtschaftsfreundliche Reformen zusätzliche Impulse geben. Priorität müssten eine möglichst starke Absenkung der gesetzlichen Lohnnebenkosten und eine spürbare Entlastung der Wirtschaft bei den Unternehmenssteuern haben. „Die geplante Einbeziehung ertragsunabhängiger Elemente in die Steuerbasis und die Festlegung von Mindestlöhnen sind dagegen kontraproduktiv.“