Insgesamt bewerten derzeit 43 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut oder sehr gut, 46 Prozent mit befriedigend und elf Prozent mit schlecht. Gut laufen die Geschäfte in der Stahlindustrie, im Maschinenbau, in der Elektroindustrie, bei den Herstellern von Metallerzeugnissen sowie in der Bauwirtschaft. Überwiegend befriedigend ist die Lage im Fahrzeugbau, bei den Gießereien, im Ernährungsgewerbe, in der Gummi- und Kunststoffindustrie, im Stahlbau sowie in der Medizintechnik. Über alle Industriebranchen gerechnet sind die kumulierten Umsätze von Januar bis Mai dieses Jahres um 17,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen (Bund: +14,9 Prozent). „Dabei handelt es sich jedoch vorwiegend um Preisniveaueffekte, denen erhebliche Kostensteigerungen auf der Beschaffungsseite gegenüberstehen. Insofern ist die Verschlechterung der Lageeinschätzung in der Industrie trotz höherer Umsätze nicht verwunderlich“, so Thomé.
Im Dienstleistungsgewerbe berichten 90 Prozent der befragten Unternehmen über gute oder befriedigende Geschäfte. Gute bis sehr gute Geschäfte vermeldet allerdings nur noch die IT-Branche, die von der fortschreitenden Digitalisierung der Wirtschafts- und Verwaltungsprozesse profitiert. Alle anderen Dienstleistungsbranchen bewerten ihre Geschäftslage überwiegend als befriedigend.
Energieeinsparung ist gesamtgesellschaftliche Aufgabe
In den kommenden sechs Monaten bleiben die Aussichten für die Saarwirtschaft äußerst verhalten. Nur noch sieben Prozent der Betriebe rechnen mit besseren, 20 Prozent dagegen mit schlechteren Geschäften. Die verbleibenden 73 Prozent gehen von einer gleichbleibenden Geschäftsentwicklung aus. „Insbesondere in der Industrie trübt sich der Konjunkturhimmel weiter ein. Angesichts der brisanten Gemengelage muss die Politik die Unternehmen rasch signifikant entlasten, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit und damit Wachstum und Arbeitsplätze zu sichern. Mindestens ebenso wichtig ist aber auch, dass hinsichtlich der Engpässe auf dem Gasmarkt und einer nicht auszuschließenden Ausrufung der „Notfallstufe“ mit drohenden Rationierungen die Priorisierung der Mengenzuteilung und bestehende Schutzklauseln rasch neu definiert werden. Die erforderliche massive Energieeinsparung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die nicht einseitig zulasten von Wirtschaft und Arbeitsplätzen gelöst werden darf“, so Thomé.