Chancen auf weiteren Beschäftigungsaufbau
Auf dem saarländischen Arbeitsmarkt stehen die Chancen bislang noch gut, dass sich die positive Entwicklung in den kommenden Monaten fortsetzt. Ein weiterer Aufbau von Beschäftigung in der Größenordnung von rund 3.000 Arbeitsplätzen ist möglich. Voraussetzung ist allerdings, dass es auf Bundesebene nicht zu falschen Weichenstellungen in der Tarif- und Arbeitsmarktpolitik kommt. Giersch: "Überhöhte Lohnabschlüsse und weitere Regulierungen des Arbeitsmarktes wären gerade jetzt Gift für Konjunktur und Beschäftigung. Sie würden den Beschäftigungsabbau bremsen, die ohnehin schon hohe Inflation weiter schüren und die Geldpolitik zu einem restriktiven Kurs zwingen."
Geschäftslage weiterhin gut
Die Geschäftslage der Saarunternehmen hat sich im Januar gegenüber dem Vormonat etwas verschlechtert. Insgesamt bewerten derzeit 44 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit "gut", 48 Prozent mit "befriedigend" und acht Prozent mit "schlecht". Der IHK-Lageindikator (Saldo aus Gut- und Schlechtmeldungen) ist damit von 37 auf 36 Punkte gefallen.
Taktgeber der Konjunktur sind weiterhin die exportorientierten Branchen der Saarindustrie. Vor allem die Stahlindustrie, der Maschinenbau, die Gießereien, die Medizin-, Mess- und Regeltechnik und der Fahrzeugbau melden gute Geschäfte. Im Dienstleistungsbereich befinden sich vor allem die Versicherungen und mit Abstrichen auch die IT-Branche weiterhin im Aufwind. Im Handel, in der Bauwirtschaft und auch im Verkehrsgewerbe gibt es weiterhin mehr Schatten als Licht.
Verhaltener Optimismus für das erste Halbjahr
Für die kommenden Monate ist die Saarwirtschaft verhalten optimistisch. Der IHK-Erwartungsindikator bewegt sich mit drei Punkten weiter auf positivem Terrain: Elf Prozent der Saarbetriebe rechnen mit besseren, 81 mit gleich bleibenden und acht Prozent mit schlechteren Geschäften. Das signalisiert weiteres Wachstum. Giersch: "Noch lässt sich allerdings nicht verlässlich abschätzen, wie stark die Finanzkrise auf die Realwirtschaft durchschlagen wird. Die rasche Reaktion der amerikanischen Geldpolitik, die gute Verfassung der Wachstumszentren Russland, China und Indien sowie die hohe Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft lassen jedoch darauf hoffen, dass es nur zu einer Delle im weltweiten Aufwärtstrend und nicht zu einer länger anhaltenden Wachstumsschwäche kommen wird."