Insgesamt bewerten derzeit 43 Prozent der befragten Unternehmen ihre Lage mit "gut", 48 Prozent mit "befriedigend" und neun Prozent mit "schlecht". Der IHK-Lageindikator als Saldo aus "Gut-" und "Schlecht"-Meldungen ist damit im Juni gegenüber dem Vormonat um einen Punkt auf jetzt 34 Zähler gesunken. Er liegt damit aber weiterhin über seinem langfristigen Durchschnitt und auch über dem vergleichbaren Ifo-Wert für ganz Deutschland.
Das Konjunkturbild bleibt gespalten: Auf der Sonnenseite liegen weiterhin die exportorientierten Branchen, die vom anhaltenden weltwirtschaftlichen Wachstum profitieren. Besonders gut laufen die Geschäfte in der Stahlindustrie, im Maschinenbau, bei den Gießereien und im Stahlbau. Im Fahrzeugbau bewerten fast 98 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut oder befriedigend. Giersch: "Unsere Industrieunternehmen profitieren davon, dass sie in den dynamisch wachsenden Schwellenländern Asiens und Osteuropas mit ihren Produkten - insbesondere Investitionsgütern und Stahlprodukten - gut im Markt liegen."
Weiterhin gedämpft ist die Stimmung in den stärker binnenorientierten Wirtschaftsbereichen - im Ernährungsgewerbe, am Bau und im Handel. Die Binnenkonjunktur kommt nicht in Schwung, weil die gestiegenen Energie- und Lebensmittelpreise die Kaufkraft der Verbraucher deutlich schwächen. Giersch: "Solange der Ölpreis nicht merklich zurückkommt, wird der private Verbrauch nicht anspringen."
Mehr Moll- als Durtöne kommen auch aus dem Verkehrsgewerbe. Hier ist es aufgrund einer schwächelnden Nachfrage nicht möglich, die gestiegenen Benzinkosten auf die Preise zu überwälzen. "Umso bedenklicher ist es, dass die Bundesregierung im Rahmen ihres Klimapakets die Maut anheben will. Das wäre Gift für die Branche. Dazu darf es nicht kommen", so Giersch.