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Saarkonjunktur verliert etwas an Dynamik

(PresseBox) (Saarbrücken, )
Die Rekordstände von Öl und Euro, die US-Kreditkrise und die Eintrübung des weltwirtschaftlichen Umfelds hinterlassen auch im Saarland Bremsspuren. Das Wachstum ist aber nach wie vor robust. Das signalisiert der IHK-Klimaindex, der die Einschätzungen der Unternehmen zur aktuellen Geschäftslage und die Aussichten für die kommenden sechs Monate widerspiegelt. Er ist im November um zwei Punkte auf 150 Zähler gefallen, liegt damit aber immer noch über seinem langfristigen Durchschnitt von 142 Punkten. Das Auslandsgeschäft läuft weiterhin gut. Die Exporte in den Dollarraum haben aber an Dynamik eingebüßt. Dagegen haben sich die Impulse aus dem Inland etwas verstärkt. Sie kommen nicht nur von den Investitionen, sondern bedingt durch die Belebung am Arbeitsmarkt zunehmend auch vom privaten Konsum. "Insgesamt hat die Konjunktur ihren Höhepunkt bereits im Sommer überschritten. Wahrscheinlich werden wir die zunächst anvisierte Wachstumsmarke von 2,5 Prozent in 2007 leicht unterschreiten. Die Auftriebskräfte behalten jedoch weiter die Oberhand. Für 2008 rechnen wir mit einem Saarwachstum in der Spanne von 1,5 bis zwei Prozent und einem Zuwachs von rund 2 000 Arbeitsplätzen." So kommentierte IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch die Novemberumfrage der IHK, an der sich 180 Unternehmen mit 110.000 Beschäftigten beteiligten.

Insgesamt bewerten derzeit 46 Prozent der befragten Unternehmen ihre Lage mit "gut", 44 Prozent mit "befriedigend" und zehn Prozent mit "schlecht". Der IHK-Lageindikator als Saldo aus Gut- und Schlechtmeldungen ist gegenüber dem Vormonat um zwei Punkte auf 35 Zähler gesunken. Der Grund hierfür sind dämpfende Effekte im Exportgeschäft mit dem Dollarraum. Giersch: "Die Dollarschwäche belastet die Exporte und drückt auf die Margen. Zugleich wächst die Importkonkurrenz aus dem Dollarraum."

Doch trotz dieser Belastungen meldet die Industrie noch ganz überwiegend gute Geschäfte. Das gilt vor allem für die Stahlindustrie, die Gießereien, den Maschinenbau, den Stahlbau und die Pharmaindustrie. Lebhafte Geschäfte melden auch die IT-Branche und das Versicherungsgewerbe. Mit Abstrichen trifft das auch auf den Fahrzeugbau und das Ernährungsgewerbe zu. In der Bauwirtschaft ist die Lage durchwachsen. Während der Gewerbebau von der lebhaften Investitionstätigkeit der Unternehmen profitiert, ist der Wohnungsbau praktisch zum Erliegen gekommen. Im Handel hat sich die Stimmung etwas aufgehellt. Allerdings gilt das nicht für die gesamte Branche: So halten sich die Verbraucher bei Käufen von Fahrzeugen und langlebigen Gebrauchsgütern nach wie vor zurück.

Aussichten: vorsichtig optimistisch

Die Saarwirtschaft bleibt auch in den Wintermonaten auf Wachstumskurs. Das signalisieren die Erwartungen der Unternehmen. Insgesamt rechnen 13 Prozent der befragten Unternehmen mit besseren, 78 Prozent mit gleich bleibenden und neun Prozent mit schlechteren Geschäften. Der IHK-Erwartungsindikator als Saldo aus Besser- und Schlechtermeldungen bewegt sich mit vier Punkten im positiven Bereich. Giersch: "Das signalisiert weiteres Wachstum – aber auf einem niedrigeren Niveau als im ersten Halbjahr 2007. Wir brauchen deshalb dringend Reformen in der Arbeitsmarkt-, Sozial- und Steuerpolitik, die die Wachstumskräfte stärken. Auf keinen Fall darf es zu weiteren Rückschritten in der Arbeitsmarktpolitik – etwa bei der Zeitarbeit oder bei Mindestlöhnen – kommen."
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