Insgesamt bewerten derzeit 41 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut, 45 Prozent mit befriedigend und nur 14 Prozent mit schlecht. Für die einzelnen Branchen ergibt sich jedoch ein uneinheitliches Bild: Während die Unternehmen aus Handel und Dienstleistungssektor ihre Lage gegenüber dem Vormonat im August kaum verändert sehen, hat sich die Geschäftslage in der Saarindustrie im Verlauf des Sommers spürbar eingetrübt: Aktuell beurteilen nur noch 29 Prozent der Industriebetriebe ihre Lage mit gut, 49 Prozent mit befriedigend und bereits 22 Prozent mit schlecht.
Innerhalb der Industrie berichten insbesondere die Medizin-, Mess- und Regeltechnik sowie mit Abstrichen der Stahlbau über weiterhin gute Geschäfte. Im Fahrzeugbau hinterlässt die Rezession in Südeuropa bereits sichtbare Bremsspuren. Betroffen sind insbesondere jene Unternehmen, die im Segment der Klein- und Mittelklassewagen tätig sind. Der Stahlindustrie machen die ungeklärten Perspektiven der Energiewende zu schaffen. Hinzu kommt, dass wegen der stockenden Binnenkonjunktur in China zusätzliche Stahlmengen auf den Weltmarkt kommen und dort auf die Preise drücken. Überwiegend befriedigend ist die Lage im Ernährungsgewerbe, in der Elektroindustrie und bei den Herstellern von Metallwaren.
In der Bauwirtschaft bleibt die Lage weiterhin gespalten. Während der Gewerbe- und Wohnungsbau relativ gut läuft, stockt der öffentliche Bau. Bei den haushaltsnahen Dienstleistern und im Handel ist die Lage vorwiegend gut. Sie profitieren von der guten Beschäftigungslage und steigenden Einkommen der Konsumenten. Gute Geschäfte melden auch die IT-Branche und das Verkehrsgewerbe. Im Hotel- und Gaststättenbereich hat sich Lage zuletzt etwas aufgehellt.
Wachstumspause in den Herbst- und Wintermonaten
In den kommenden Monaten werden die Auftriebskräfte eher schwach bleiben. Insgesamt rechnen 14 Prozent der befragten Unternehmen mit besseren, 72 Prozent mit gleich bleibenden und 14 Prozent mit schlechteren Geschäften. "Etwa gleich viele Besser- und Schlechtermeldungen - das deutet auf eine Wachstumspause in den Herbst- und Wintermonaten hin", so Giersch.
Dabei dürften die eher binnenorientierten Dienstleistungsbranchen in Herbst und Winter weiter auf Wachstumskurs bleiben. In der Industrie kündigt sich dagegen eine Abschwächung an: Der Erwartungsindikator ist hier von plus 0,3 auf minus 10,1 Zähler gesunken. Giersch: "Die industrielle Wertschöpfung wird im weiteren Jahresverlauf wohl leicht sinken. Dies allerdings von einem noch immer sehr hohen Niveau aus."
Ausschlaggebend dafür ist insbesondere das Auslandsgeschäft. Insgesamt rechnen derzeit nur noch 4 Prozent der befragten Unternehmen mit steigenden, 60 Prozent mit gleich bleibenden und bereits 36 Prozent mit fallenden Auslandsorders. Giersch: "In den vergangenen Monaten haben steigende Ausfuhren in die großen Schwellenländer die schwache Nachfrage aus Südeuropa noch mehr als ausgleichen können. Das wird im weiteren Jahresverlauf kaum noch möglich sein. Die Exporte dürften eher sinken als weiter steigen."