Über alle Branchen gerechnet bewerten derzeit über 21 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut, 49 Prozent mit befriedigend und knapp 30 Prozent mit schlecht. Der IHK-Lageindikator als Saldo aus Gut- und Schlechtmeldungen ist damit im Februar gegenüber dem Vormonat um fünf Punkte auf minus neun Zähler gefallen. Das ist der niedrigste Wert seit Januar 2003.
Ein Blick auf das Branchenbild zeigt, dass die Konjunktur weiterhin gespalten ist: Auf der Schattenseite liegen weiterhin die exportorientierten Industriebranchen: Fahrzeugbau, Stahlindustrie und Maschinenbau. Hier schlägt der starke Einbruch der weltweiten Konjunktur besonders zu Buche. Dagegen ist die Entwicklung im Baugewerbe, im Handel und bei den haushaltsnahen Dienstleistern nach wie vor relativ stabil. Über gute Geschäfte berichten aber vor allem jene Unternehmen, die an größeren Infrastrukturprojekten beteiligt sind - etwa am Bau von Windkraftanlagen oder Pipelines.
Erwartungen deuten Stabilisierung an
Der IHK-Erwartungsindikator, der die Aussichten der Unternehmen für die kommenden sechs Monate abbildet, ist im Februar um acht Punkte auf minus 13 gestiegen. Insgesamt rechnet nur noch jeder Achte der befragten Betriebe mit besseren, 61 Prozent mit gleich bleibenden und über ein Viertel mit schlechteren Geschäften. Giersch: "Noch überwiegt die Anzahl der Unternehmen, die mit einer weiteren Abschwächung rechnen. Wir sehen aber durchaus Chancen, dass sich die Konjunktur in den nächsten Monaten stabilisieren kann. Dafür sprechen unter anderem die gesunkenen Rohstoff- und Energiekosten, der gegenüber Dollar und Yen schwache Euro und die umfangreichen Konjunkturprogramme in aller Welt, die schon bald Wirkung entfalten sollten."
Die schwache Konjunktur wird sich nicht eins zu eins auf den Arbeitsmarkt übertragen. Die Beschäftigung dürfte stattdessen vorerst weiter auf relativ hohem Niveau bleiben. Die Unternehmen wollen auch in der Krise ihre Stammbelegschaften weitgehend halten - nicht zuletzt, um im kommenden Aufschwung genügend Fachkräfte zu haben.