Insgesamt bewerten derzeit 44 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut, 46 Prozent mit befriedigend und 10 Prozent mit schlecht. Mit viel Schwung laufen die Geschäfte im Maschinenbau, im Stahlbau sowie in der Medizin- und Automatisierungstechnik. Mit Abstrichen gilt das auch für die Elektroindustrie und die Hersteller von Metallwaren. Im Fahrzeugbau ist die Lage im Großen und Ganzen gut, allerdings spüren einige Unternehmen hier die Rezession in den südeuropäischen Ländern, die die Pkw-Nachfrage dort deutlich dämpft. In der Ernährungsindustrie und bei den Gießereien laufen die Geschäfte insgesamt befriedigend. Hier gibt es ebenso viele Gut- wie Schlechtmeldungen. In der Bauwirtschaft hat sich die Lage im Wirtschafts- und privaten Wohnungsbau zuletzt weiter entspannt, während der Tiefbau wegen der knappen öffentlichen Kassen eher lahmt. Der Einzelhandel und die haushaltsnahen Dienstleister profitieren von der steigenden Kaufkraft der Verbraucher und von der robusten Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt. Gute Geschäfte meldet auch das Verkehrsgewerbe.
Fachkräfte werden zunehmend knapp
Auf dem Arbeitsmarkt wird sich die positive Entwicklung weiter fortsetzen. Darauf deuten die Einstellungspläne der Unternehmen hin: Rund jedes fünfte Unternehmen will in den kommenden Monaten zusätzliches Personal einstellen, während nur jedes achte Beschäftigung abbauen will. Giersch: "Das heißt: Unter dem Strich wird es mehr Arbeitsplätze geben. Wir erwarten einen Zuwachs von rund 3.000 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen in diesem Jahr."
Die meisten dieser Arbeitsplätze werden im Dienstleistungssektor entstehen. Hier will fast jeder dritte Betrieb zusätzliches Personal einstellen, in der Industrie immerhin noch jeder sechste. Fraglich ist allerdings, ob das auch gelingen wird. Denn qualifiziertes Personal ist rar gesät. 44 Prozent der Betriebe, die aufstocken wollen, berichten über Schwierigkeiten, geeignete Fachkräfte zu finden - im Dienstleistungsbereich sind es über 65 Prozent, in der Industrie gut 35 Prozent. Giersch: "Dies unterstreicht, wie wichtig es ist, die von Landesregierung, Kammern und Sozialpartnern gemeinsam erarbeitete Strategie für Fachkräftesicherung rasch mit Leben zu füllen."