Insgesamt bewerten derzeit 40 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut, 46 Prozent mit befriedigend und nur 14 Prozent mit schlecht. Während die Unternehmen im Handel und Dienstleistungssektor durchweg überwiegend gute Geschäfte melden, trifft das in der Industrie nur für die eher binnenorientierten Branchen zu - etwa den Stahlbau, das Druckgewerbe oder die Elektroindustrie. In den strukturprägenden und exportorientierten Branchen - Fahrzeugbau, Stahlindustrie, Maschinenbau - hat dagegen die Schulden- und Eurokrise inzwischen deutliche Bremsspuren hinterlassen. Im Baubereich steht dem robusten Gewerbe- und Wohnungsbau weiterhin der schwache Tiefbau gegenüber.
Trübe Aussichten in der Industrie
In den kommenden Monaten dürfte sich die Saarwirtschaft weiter in einem eher schwierigen Fahrwasser bewegen. Das signalisieren die Geschäftserwartungen der Unternehmen: 11 Prozent rechnen mit besseren, 76 Prozent mit gleich bleibenden und 13 Prozent mit schlechteren Geschäften. Vor allem in der Industrie haben sich die Aussichten auf die kommenden Monate weiter eingetrübt. Hier erwarten nur noch 5 Prozent bessere, aber bereits 18 Prozent schlechtere Geschäfte. Giersch: "Die Saarindustrie hat ihre Geschäftserwartungen auch deshalb zurückgenommen, weil sich die deutschen Unternehmen insgesamt beim Kauf neuer Maschinen und Produktionsanlagen zurückhalten. Sofern - wie erhofft - das Vertrauen in Europa weiter wächst, dürften aber auch die Investitionen in Deutschland wieder anziehen."
Auf dem Arbeitsmarkt steht die schwächelnde Konjunktur einer weiteren Erholung im Wege. Im Winterhalbjahr ist deshalb mit einer leichten Zunahme der Arbeitslosigkeit zu rechnen. Eine grundsätzliche Trendwende zum Schlechteren ist aber nicht zu befürchten. Giersch: "Der demographische Wandel sorgt dafür, dass die Beschäftigung heute auch in Zeiten schwachen Wachstums auf einem vergleichsweise hohen Niveau bleibt."