Die IHK verweist darauf, dass gerade mit Blick auf die Umsetzung der Nationalen Wasserstoffstrategie die Zwischenbilanz ernüchternd ist. Derzeit drohen überall Verzögerungen – bei der Technologieentwicklung, beim Aufbau von Infrastruktur und Erzeugungskapazitäten sowie bei der Kostensenkung. Letztere ist zwingend erforderlich, damit Wasserstoff überhaupt eine realistische Chance als Alternative zu konventionellen fossilen Energieträgern erhält. „Wer zugunsten des Klimas mit Hilfe der Dekarbonisierung die Stahlindustrie erhalten will, braucht Mut und Entschlossenheit. Wir müssen das regulatorische Umfeld anpassen, um den Weg in die Wasserstoffwirtschaft freizumachen. Wasserstoff muss dauerhaft günstiger werden, damit er konkurrenzfähig wird und die Markteinführung und -durchdringung im industriellen Einsatz gelingt. Wir brauchen daher jetzt eine deutliche Senkung der Stromkosten für die Wasserstoffelektrolyse. Schlüssel dazu ist eine vollständige Befreiung von der EEG-Umlage“, so Thomé.
Darüber hinaus sind bei der geplanten Initiative „H2Global“, die Erzeugungskapazitäten in Drittstaaten aufbauen soll, noch viele Fragen offen. Sie kann daher nach Einschätzung der IHK nur als langfristige Ergänzung dienen, da der damit verbundene Import von CO2-neutralem Wasserstoff zusätzliche Großinvestitionen in eine länderübergreifende Transportinfrastruktur erfordert. „Das benötigt Zeit, die wir nicht mehr haben, insbesondere dann nicht, wenn die Klimaschutzanstrengungen erneut beschleunigt werden sollen. Daher liegt ein zentraler Erfolgsfaktor darin, die Rahmenbedingungen für die Errichtung von nationalen und europäischen Erzeugungskapazitäten zu verbessern“, so Thomé.