Insgesamt bewerten derzeit 44 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut, 45 Prozent mit befriedigend und 11 Prozent mit schlecht. Ähnlich gut war die Lage zuletzt im Juli des vergangenen Jahres. Am besten laufen die Geschäfte in der Medizin-, Mess- und Automatisierungstechnik. Überwiegend positive Lagemeldungen kommen auch aus dem Maschinenbau und dem Stahlbau. Über eine befriedigende Lage berichten die Elektroindustrie, das Ernährungsgewerbe, die Pharmaindustrie, die Gummi- und Kunststoffindustrie sowie die Bauwirtschaft. Im Fahrzeugbau und bei seinen Zulieferern wirkt sich weiterhin die gedämpfte Nachfrage in Südeuropa belastend aus. Die Exportrückgänge in diese Länder können vielfach nicht durch wachsende Lieferungen nach Asien und in die USA ausgeglichen werden. In einem schwierigen konjunkturellen Umfeld bewegt sich weiterhin die Stahlindustrie. Hier drücken die schleppende Autokonjunktur, Überkapazitäten in Europa und die anhaltende Investitionszurückhaltung in der Energiewirtschaft auf die Stimmung.
Der Dienstleistungsbereich meldet überwiegend gute Geschäfte. Mit rund 43 Punkten liegt der IHK-Lageindikator hier deutlich über dem Industrieindikator (20 Punkte). Rund läuft es vor allem bei den Versicherungen. Überwiegend positive Stimmen erreichen uns auch aus dem Handel, insbesondere aus dem Großhandel. Im Hotel- und Gaststättenbereich hat das gute Sommerwetter das Geschäft belebt. Im Verkehrsgewerbe wird die Lage überwiegend mit befriedigend eingeschätzt.
Aussichten: Wieder mehr Zuversicht in der Industrie
Für den weiteren Jahresverlauf ist die Saarwirtschaft verhalten optimistisch. Das signalisieren die Erwartungen der Unternehmen. Insgesamt rechnen 12 Prozent der befragten Betriebe mit besseren, 78 Prozent mit gleichbleibenden und 10 Prozent mit schlechteren Geschäften.
Gegenüber dem Vormonat haben sich vor allem die Aussichten der Industrie aufgehellt. Hier stieg der IHK-Erwartungsindikator um über 11 Punkte - von minus 6,9 auf plus 4,3 Zähler. Maßgeblich hierfür sind deutlich bessere Aussichten in der Automobilindustrie und im Maschinenbau. Giersch: "Vom Ende der Rezession in Europa profitieren vor allem die exportorientierten Industriebranchen. Es wird allerdings wohl noch einige Zeit dauern, bis ihre Kapazitäten wieder voll ausgelastet sind. Der größte Teil der Erholung dürfte ins nächste Jahr fallen."