Insgesamt bewerten derzeit 44 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut, 48 Prozent mit befriedigend und acht Prozent mit schlecht. Während die Unternehmen aus den Dienstleitungsbereichen ihre Lage gegenüber dem Vormonat im August kaum verändert sehen, hat die eingetrübte Weltkonjunktur in der Saar-Industrie bereits erste Spuren hinterlassen. Der Lageindikator für die Industrie ist im August gegenüber dem Vormonat um über fünf auf 41 Punkte gefallen.
Doch trotz dieses Rücksetzers laufen die Geschäfte in der Mehrzahl der Industriebranchen weiterhin gut - am besten im Fahrzeugbau, in der Stahlindustrie, im Maschinenbau, in der Medizin- und Automatisierungstechnik sowie im Stahlbau. In der Bauwirtschaft, im Handel und bei den unternehmensnahen Dienstleistern ist die Lage gut bis befriedigend.
Verhaltener Optimismus für die Herbst- und Wintermonate
Der vierte Rückgang des IHK-Erwartungsindikators in Folge, der im April mit 17,8 Punkten noch ein Allzeithoch erreichte, signalisiert, dass sich die Auftriebskräfte in den kommenden Monaten abschwächen werden. Das gilt nicht nur für die Auslandsnachfrage, sondern auch für die zuletzt lebhaftere Binnenkonjunktur. Giersch: "In dieser Situation ist die Politik gefordert, möglichst rasch überzeugende Konzepte zur Bewältigung der Schuldenkrise vorzulegen, um so verloren gegangenes Vertrauen zurückzugewinnen. Andernfalls wächst die Gefahr, dass wir in eine Rezession geraten."
Der Arbeitsmarkt wird trotz des geringeren Wachstumstempos in den Herbstmonaten weiter stabil bis freundlich tendieren. Die Unternehmen stellen per saldo noch zusätzliche Arbeitskräfte ein, um die vorliegenden Aufträge abarbeiten zu können. Sie wissen zudem, wie schwierig es in Zeiten des demografischen Wandels ist, Fachkräfte zu rekrutieren. Giersch: "Die Unternehmen werden deshalb alles daransetzen, ihre Arbeitskräfte auch in einer etwas schwächeren Konjunkturphase zu halten."