Insgesamt bewerten derzeit 39 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut, 52 Prozent mit befriedigend und nur neun Prozent mit schlecht. Auch in der Industrie, die im besonderen Maße von der Konjunkturkrise betroffen war, ist das Stimmungsbild inzwischen überwiegend freundlich. Hier berichtet zwar noch jeder zehnte Betrieb über eine schwierige Geschäftslage. Doch haben Auftragslage und Kapazitätsauslastung in den meisten Unternehmen wieder annähernd Normalniveau erreicht. Manche produzieren sogar schon wieder an der Kapazitätsgrenze. Das gilt vor allem im Fahrzeugbau, im Maschinenbau, im Stahlbau sowie in der Medizintechnik. In der Stahlindustrie ist die Mengenkonjunktur gut, doch drücken hohe Rohstoff- und Energiekosten auf die Marge. Überwiegend zufriedene Stimmen kommen ferner von den unternehmensnahen Dienstleistern und aus dem Verkehrsgewerbe. Im Handel sorgen die stabile Lage auf dem Arbeitsmarkt und die bevorstehenden Festtage für Auftrieb. Eher gedämpft bleibt die Stimmung dagegen in der Bauwirtschaft sowie im Hotel- und Gaststättengewerbe.
Beschäftigungszuwächse auch in der Industrie
Auf dem Arbeitsmarkt stehen die Zeichen weiter auf Entspannung. Das signalisieren die Personalplanungen der Unternehmen für das nächste Jahr. Sie zeigen nicht nur für den Dienstleistungsbereich, sondern inzwischen auch für die Industrie eine wachsende Beschäftigung an. Insgesamt wollen 22 Prozent der Unternehmen zusätzliche Mitarbeiter einstellen, nur noch elf Prozent planen einen Abbau von Stellen. Giersch: "Nachdem der Beschäftigungsaufbau im Frühjahr und Sommer fast ausschließlich vom Dienstleistungsbereich getragen wurde, will jetzt auch die Industrie ihre Belegschaft wieder aufstocken. Dabei berichten immer mehr Unternehmen über Schwierigkeiten, geeignete Fachkräfte zu finden. Bereits jetzt zeichnet sich ab, dass die Sicherung des Fachkräftebedarfs im laufenden Jahrzehnt zur größten wachstumspolitischen Herausforderung im Land wird."
Personalplanungen der Unternehmen für 2011 in v.H.*
Industrie Dienstleistungen Insgesamt
Stellenaufbau 25,8 14,7 21,8
Keine Änderung 60,2 78,5 66,8
Stellenabbau 14,0 6,8 11,4
Saldo
(Aufbau-Abbau) 11,8 7,9 10,4
* Auswertung einer Sonderfrage im Rahmen des IHK-Konjunkturtests November 2010.