Insgesamt bewerten derzeit 41 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut, 51 Prozent mit befriedigend und 8 Prozent mit schlecht. Lebhafte Geschäfte melden vor allem der Fahrzeugbau, die Keramikindustrie sowie die Medizin-, Mess- und Automatisierungstechnik. In der Gummi- und Kunststoffindustrie, im Maschinenbau, in der Elektroindustrie, bei den Gießereien, im Stahlbau und in der Pharmaindustrie ist die Lage überwiegend befriedigend. In der Stahlindustrie hält wegen des weltweiten Überangebots an Stahl der Druck auf die Preise an. Über alle Branchen gerechnet sind die Industrieumsätze an der Saar in den ersten acht Monaten dieses Jahres um 7,9 Prozent gestiegen, im Bund dagegen nur um 2,3 Prozent. Giersch: „Damit wird immer mehr zur Gewissheit, dass 2015 für die Saarindustrie das zweite starke Jahr in Folge sein wird.“
In den Dienstleistungsbereichen hat sich die Lage nochmals verbessert. Insgesamt berichtet aktuell jedes zweite Unternehmen über sehr gute oder gute Geschäfte. Nicht ganz so rund laufen die Geschäfte in der Bauwirtschaft. Hier ist die Lage überwiegend befriedigend.
Saarindustrie auch in 2016 Wachstumstreiber
Die wieder positiveren Geschäftserwartungen deuten auf einen guten Start ins neue Jahr hin. Weiter im Aufwind liegen wird wohl die gut aufgestellte Saarindustrie, die im kommenden Jahr von der zu erwartenden Belebung der Weltkonjunktur profitieren dürfte. Belastend wird dagegen zu Buche schlagen, dass die Bevölkerungsentwicklung ungünstiger verläuft als in den anderen westdeutschen Bundesländern und dass Land und Kommunen hierzulande unter besonders starken Sparzwängen stehen. „Insgesamt dürfte die Saarwirtschaft in 2016 etwa im Gleichschritt mit der bundesdeutschen Wirtschaft wachsen. Beim Bruttoinlandsprodukt rechnen wir mit einem Zuwachs in der Größenordnung von rund 1,5 Prozent.“ Zum Vergleich: Der DIHK prognostiziert für ganz Deutschland ein Wachstum von 1,3 Prozent, die Forschungsinstitute ein Wachstum von 1,8 Prozent.
Arbeitsmarkt: mehr Beschäftigung, aber auch steigende Arbeitslosigkeit
Der Arbeitsmarkt wird sich im kommenden Jahr uneinheitlich entwickeln. Während die Zahl der Arbeitsplätze um rund 2.000 steigen dürfte und neue Höchststände erreichen sollte, wird die Arbeitslosenquote wohl um einige Zehntelpunkte steigen. „Ausschlaggebend dafür sind die Arbeitsmarkteffekte der Migration. Denn es zeichnet sich ab, dass nur ein kleiner Teil der Flüchtlinge kurzfristig in Arbeit zu vermitteln sein wird. Das Gros wird wohl zumindest für einige Zeit von Arbeitslosigkeit betroffen sein“, so Giersch.