Insgesamt bewerten derzeit 37 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut, 50 Prozent mit befriedigend und 13 Prozent mit schlecht. Rund laufen die Geschäfte nur noch in der Medizin-, Mess- und Regeltechnik. Etwas verhaltener, aber weiterhin überwiegend gut ist die Lage in der Keramikindustrie, im Stahlbau sowie bei den Herstellern von Metallwaren. Im Fahrzeugbau, im Maschinenbau, in der Stahlindustrie, im Ernährungsgewerbe, in der Elektroindustrie, bei den Gießereien sowie in der Gummi- und Kunststoffindustrie und Bauwirtschaft ist die Lage größtenteils befriedigend. Über alle Industriebranchen gerechnet ist der Umsatz in der Saarindustrie in den ersten fünf Monaten dieses Jahres um 2,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gesunken (Bund: + 1,8 Prozent).
Im Dienstleistungssektor berichten 95 Prozent der Unternehmen über gute oder befriedigende Geschäfte. Lebhafte Geschäfte vermelden die IT-Branche und die Versicherungswirtschaft. Im Handel, bei den Banken, im Verkehrsgewerbe sowie in der Zeitarbeitsbranche ist die Stimmung überwiegend befriedigend.
Wachstumsimpulse setzen!
In den kommenden Monaten wird sich die Saarwirtschaft weiterhin in einem schwierigen Fahrwasser bewegen. Darauf deuten die Geschäftserwartungen der Unternehmen hin: Nur sieben Prozent der befragten Betriebe erwarten bessere Geschäfte, während elf Prozent mit schlechteren Geschäften rechnen. Die restlichen Unternehmen gehen von einer gleichbleibenden Entwicklung aus. Skeptische Stimmen kommen vor allem aus der Industrie. Hier liegt der Erwartungsindikator mit minus 11,5 Zählern nicht zuletzt wegen der nach wie vor rückläufigen Auftragseingänge (-7,4 Prozent gegenüber Vorjahr) deutlich im negativen Bereich. Aber auch im Dienstleistungsbereich stehen die Ampeln inzwischen auf Gelb. Klingen: „Damit aus den konjunkturellen Problemen keine strukturellen Nachteile gegenüber der internationalen Konkurrenz erwachsen, brauchen die Unternehmen jetzt die wirtschafts- und finanzpolitische Flankierung der Bundespolitik. Zusätzliche Investitionen in die öffentliche Infrastruktur und eine echte Unternehmenssteuerreform wären dazu die Mittel der Wahl. Sie stärkten gleichermaßen die Angebots- und die Nachfrageseite unserer Wirtschaft.“